LAUENAU (al). Junge Leute zwischen sieben und 15 Jahren können sich einmal wie Michael Schumacher oder Sebastian Vettel fühlen. Zum sechsten Mal organisiert die Lauenauer Schützengilde ein Seifenkistenrennen. Die antriebslosen Vehikel rollen über die Südstraße.
Philipp Kühl (li.) und Stefan Kühl haben die Karosserie für ihre Seifenkiste schon präpariert: eine alte Badewanne.
Die Teilnehmer müssen nicht einmal selbst Besitzer einers fahrbaren Untersatzes sein. Neun Modelle besitzt die Gilde selbst, die alle zwei Jahre ihre schützende Behausung verlassen, um Piloten und Zuschauer anzulocken. Dann sind Teile der Südstraße gesperrt; rot-weißes Trassenband und Strohbunde sorgen für Sicherheit. Die Seifenkisten selbst besitzen eine funktionstüchtige Bremse. Und sollte das rollende Etwas dennoch zu schnell durchs Ziel rollen, halten Helfer einen Strohsack als weichen Puffer bereit.
Wiederholt hat das vom früheren Vorsitzenden Gerth Baerfacker ins Leben gerufene Turnier allen Beteiligten Freude bereitet. In zwei Gruppen treten die kleinen Rennsportler an: die Sieben- bis Zehnjährigen und die Elf- bis 15-Jährigen. Offizieller Start ist am Sonnabend, 12. Juni, ab 13 Uhr. Zwischen 10.30 und 12 Uhr sind jedoch Probeläufe möglich.
Interessant zu werden verspricht die Konkurrenz der Eigenbauten. Denn in einer Offenen Klasse dürfen Starter ihre eigenen Fahrzeuge mitbringen, soweit diese mit Radstand und Fahrgestell der vorhandenen Rampe entsprechen. Auch Lenkung und Bremsen müssen funktionieren. Momentan konstruieren zwei Gildemitglieder einen originellen Wagen: Philipp Kühl und Stefan Kühl wollen damit für Aufmerksamkeit sorgen. Ob sie aber auch tatsächlich antreten und sich weitere Konkurrenten finden, dürfte bis zum Anmeldeschluss am 10. Juni ein Geheimnis bleiben. Für Kurzentschlossene bietet die Gilde einen Blick auf ihre Homeage an: Dort ist ein Bauplan zu finden.
Anmeldungen für alle Rennen sind mit Teilnehmerkarten zum Preis von fünf Euro in der Drogerie Hoppe möglich. Weil die Veranstalter mit viel Publikumszuspruch rechnen, sind ein Speisen- und Getränkeangebot und ein kleines Kinderprogramm vorgesehen.
Unterdessen sind die beiden Kraftfahrzeugmechaniker eifrig am Werk, aus einer alten Badewanne einen Sportflitzer zu bauen. Das bereitet mehr Arbeit als ursprünglich angenommen. Denn alle Einzelteile für Achsen, Lenkung und Bremsen wollen die Freunde selbst herstellen. Aber das fordert Zeit. So kann es durchaus passieren, dass die alte Badewanne erst in zwei Jahren durch die Südstraße rollt. Foto: al