STADTHAGEN (rp). Es ist eine lange und musikalische Geschichte, die das Museum Amtspforte mit der Tradition des Geigenbaus verbindet. Ab sofort können Besucher an der Obernstraße, die Werkstatt des bekannten Geigenbauers Carl Bernhard und seines Schülers Heinrich Schnier bewundern. Doch damit nicht genug. Das Museum um Leiterin Susanne Slanina konnte im vergangenen Jahr eine Geige Bernhards erwerben, die am Sonntag, dem 13. Juni zwischen 15 und 16.30 Uhr für "Musik im Museum” sorgt.
Emanuel Jovanovic wird am Sonntag, dem 13. Juni auf der Geige Carl Bernhards spielen und über die Kunst des Geigenbauens berichten.
Gespielt wird das wertvolle Instrument aus dem Jahre 1929 von Emanuel Jovanovic, begleitet von seinem Schüler Wolfgang Weher. Der gelernte Geigenbauer und angehende Musikstudent setzt die Tradition des alten Handwerks in Stadthagen an der Loccumer Straße fort. Dabei hat er seine Leidenschaft für Musik zum Beruf gemacht. "Ich restauriere und repariere Geigen und andere Instrumente”, sagt Jovanovic, der nicht nur die im Museum ausgestellt Gitarre mit Geigenkörper restaurierte, sondern auch bei der neu erworbenen Geige Bernhards Hand anlegte. "Ich habe neue Seiten aufgezogen.”
Die Tatsache, dass die wertvolle Geige nun dem Museum Amtspforte gehört, ist ebenfalls Jovanovic zu verdanken. "Er betreibt ein Auktionshaus für Musikinstrumente und hat uns auf diese Geige aufmerksam gemacht”, sagt Slanina, die das Instrument bei der Auktion im Stadthäger Ratskeller ersteigerte.
Die Liebe zur Musik liegt beim jungen Geigenbauer in der Familie, so wird im Rahmen der kostenfreien Veranstaltung "Musik im Museum” sein Schüler auf einer Geige spielen, die Jovanovics Vater baute. "Bei dem kleinen Konzert wird aber nicht nur musiziert”, verspricht Slanina, denn Jovanovic wird zwischen den Stücken über die Kunst und die Tradition des Geigenbauen berichten.
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