1. Bildhauerkunst gemeinsam entdecken

    Vita Integra zu Gast im Bruchhof / Skulpturen unter der Anleitung von Kai Lölke

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    STADTHAGEN (jl). Abgesplittertes Gestein ist durch die Luft geflogen, Hammer und Meißel haben den Takt angegeben. So sah der Tag im Bruchhof für die Mitglieder des Vereins "Vita Integra", ein Verein Gehörloser und Hörender. Der Bildhauer Kai Lölke stellte acht Teilnehmern die Bildhauerkunst vor. Für Vorstandsmitglied und Gebärdendolmetscherin Claudia Kraupner sei die Auseinandersetzung mit dieser Art von Kunst eine "Beschäftigung, die Gehörlose und Hörende zusammenbringt". Da es sich sonst als schwierig für den Verein erweise, kreativ zu arbeiten, freue sie sich besonders über den Tag mit Bildhauer Lölke. Die Veranstaltung ist Bestandteil seines Kunst- und Kulturprojektes von und für Menschen mit und ohne Behinderung unter dem Titel "anders & begabt" und war für Lölke eine völlig neue Erfahrung. Normalerweise sei das Hören sehr wichtig für das Arbeiten mit Stein, erklärte der Bildhauer, denn sobald das Eisen falsch gehalten werde, ergebe dies ein ganz anderes Geräusch auf dem Stein. Doch keiner der gehörlosen Teilnehmer habe auch nur ansatzweise Schwierigkeiten gehabt. Daraus schließt Lölke: "Die anderen Sinn gleichen das wieder aus".

    Eine kurze Verschnaufpause für die Teilnehmer des Bildhauer-Workshops mit Kai Lölke.

    Jeder Teilnehmer hatte die Gelegenheit, selbst einen Stein nach eigenen Wünschen zu bearbeiten. Die Palette der Ergebnisse erstreckte sich von Reliefbildern mit Katzen und Fischen über Skulpturen bis zu Gebrauchsgegenständen wie etwa eine Vogeltränke. Alle hatten sichtlich Spaß und arbeiteten konzentriert an ihren Steinen.

    Spezialbrillen boten den Teilnehmern Schutz und so flogen erneut zig Steinsplitter zu Boden. Bis in die Abendstunden wurde gehämmert und gemeißelt. Foto: jl

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