1. Drei Orte können sich herausputzen

    Apelerner Ortsteile im Dorferneuerungsprogramm / Lob für Samtgemeinde

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    APELERN (al). Drei Ortsteile der Gemeinde Apelern kommen in den Genuss von Zuschüssen aus dem Dorferneuerungsprogramm. Soeben konnten Bürgermeister Heinrich Oppenhausen und der stellvertretende Gemeindedirektor Sven Janisch bei einer Veranstaltung in Hannover die Urkunde für Apelern, Lyhren und Reinsdorf in Empfang nehmen. Für Gemeindedirektor Uwe Heilmann beginnt damit "ein neuer spannender Prozess", der neben der Gemeinde nicht zuletzt auch den Handwerkern in der Region helfe.

    Jetzt erläuterten Finanzkoordinator Gunther Korf und Sachbearbeiter Jens Schwerin vom zuständigen Amt für Landentwicklung (GLL) im Rodenberger Rathaus die weitere Vorgehensweise. Schwerin lobte die Samtgemeindeverwaltung für die "gut formulierten Anträge", so dass schon nach nur zwei Jahren die Aufnahme in das Programm folgen konnte: "Andere Anträge müssen bis zu 24 Jahren warten."

    Der schnelle Prozess habe auch etwas mit den letzten Verfahren im Samtgemeindebereich zu tun, lobte Korf. Algesdorf (2003) und Messenkamp/Altenhagen II (Ende in 2010) seien vorbildlich abgewickelt worden. Dies gelte nicht nur für "den bis auf den letzten Cent ausgeschöpften Finanzierungsrahmen", sondern mehr noch für die intensive Bürgerbeteiligung. Nach Algesdorf seien in acht Jahren für sieben öffentliche und 35 private Maßnahmen 635.000 Euro geflossen. In Messenkamp und Altenhagen II wurden in sieben Jahren mit 430.000 Euro drei öffentliche und sogar 41 private Investitionen bezuschusst. Der Rest von maximal 70.000 Euro stehe momentan für den Dorfgemeinschaftshausbereich Altenhagen II zur Verfügung.

    Korf erläuterte den wirtschaftlichen Aspekt des Förderprogramms am Messenkämper Beispiel: Für die 41 Anträge von Privatpersonen seien 240.000 Euro geflossen. Da der Maximalzuschuss für diesen Personenkreis nur 30 Prozent betrage, müssen also an das heimische Handwerk Aufträge in Höhe von 800.000 Euro geflossen sein. Das hatte zuvor schon Heilmann erkannt: "Ein besseres Konjunkturprogramm ist kaum vorstellbar."

    Damit sich das in den drei Apelerner Ortsteilen fortsetzen kann, ist nun die Bevölkerung gefragt. Bereits nach den Sommerferien soll ein Arbeitskreis geildet werden, der alle Aspekte des dörflichen Lebens beleuchtet. Zugleich erhält ein Planungsbüro den Auftrag, nach spätestens sechs Monaten konkrete Perspektiven zur Dorferneuerung aufzuzeigen. Bis Ende 2011 entwickelt der Arbeitskreis ein zu genehmigendes Konzept. Anschließend wird das GLL den in der Regel sechs bis acht Jahre umfassenden Förderzeitraum festlegen. Öffentliche Aufträge können dann mit bis zu 50 Prozent der Nettokosten; private Initiativen mit 30 Prozent und maximal 25.000 Euro je Gebäude bezuschusst werden.

    "Wir freuen uns darauf", summierte Oppenhausen die Erwartungen und ließ keinen Zweifel daran, dass auch die jetzt betroffene Bevölkerung aktiv die in sie gesetzten Erwartungen zur Mitwirkung erfüllen würde.

    Mit der Aufnahme der drei Ortsteile kommt Apelern komplett in den Genuss der stattlichen Förderung. Bereits in den achtziger Jahren waren Groß Hegesdorf, Kleinhegesdorf und Soldorf berücksichtigt worden. 1989 folgte die Gemeinde Pohle. Offen sind im Bereich der Samtgemeinde jetzt nur noch Feggendorf und die komplette Gemeinde Hülsede. Landesweit werden im laufenden Jahr 28 Verfahren neu auf den Weg gebracht. 380 Orte befinden sich noch in der Abwicklung. Im Bereich des Landkreises Schaumburg sind neben Apelern, Lyhren und Reinsdorf momentan noch sechs Dörfer betroffen. Foto: al

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