1. In alter Baracke startet Erfolgsgeschichte

    Bückeburger "Tafel" feiert 10. Geburtstag / Einrichtung schreibt schwarze Zahlen trotz Anschaffungen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BÜCKEBURG (hb). Der alte und neue Vorsitzende der Bückeburger "Tafel", Heinrich Heitmann, strahlt, denn der Verein konnte jetzt seinen 10. Geburtstag feiern. Auf der Mitgliederversammlung wurde deutlich, dass der Vorstand der "Tafel" zu haushalten versteht, denn an der Dammstraße werden trotz größerer Anschaffung schwarze Zahlen geschrieben.

    Der alte und neue Vorstand (v.li.) mit Heinrich Rohde, Barbara Springer, Heinrich Heitmann, Arno Franke und Karin Gerstenberg. Dieter Liese war wegen einer Erkrankung nicht anwesend.

    Gerhard Brunzeman ist Ideengeber der "Tafel".

    In der alten Wollindustrie-Baracke beginnt an der Dammstraße die Erfolgsgeschichte der Bückeburger "Tafel". Sie verteilt kurz vor dem Ablaufdatum stehende Lebensmittel, die von den hiesigen Lebensmittel-Märkten täglich gespendet werden an bedürftige Familien. Lebensmittel, die ansonsten auf dem Abfall landen würden, aber immer noch verwertbar sind.

    Heinrich Heitmann ließ 10 Jahre Erfolgsgeschichte in der Feierstunde noch einmal an den Anwesenden, zu denen sich Vertreter von Kirchengemeinden und auch Bürgermeister Reiner Brombach eingefunden hatten, vorbeilaufen. Dass es die "Tafel" überhaupt gibt, ist nicht zuletzt der Idee und der Überzeugungskraft von Pastor i.R. Gerhard Brunzema zu verdanken, der selbstverständlich auch anwesend war.

    Im Verlauf der Jahre gelang es, Kühlfahrzeuge und Kühlräume anzuschaffen, um die Kühlkette nicht abreißen zu lassen. Handwerkliche Arbeiten meisterten Vorstand und Helfer eigenhändig. Handwerker konnte man nicht bezahlen.

    Später konnte das Gebäude der ehemaligen Firma Elektro Watermann auf der gegenüberliegenden Straßenseite käuflich erworben werden. Seither teilen sich dort die "Tafel", der Paritätische und der DRK Ortsverein die Räumlichkeiten. Inzwischen sorgen moderne Kühlräume für die nötige Frische der Lebensmittel, die mit zwei Kühlfahrzeugen von den Lebensmittelmärkten abgeholt und vor Ort von fleißigen Helfern sortiert werden.

    Noch heute wird darüber geschmunzelt, wenn Cheforganisatorin Karin Gerstenberg erzählt, dass am ersten Tafeltag drei Familien begrüßt werden konnten. Für mehr hätten die Lebensmittel auch nicht gereicht. In der ersten Woche kamen acht und am Ende des Monats 18 Familien. Gerstenberg gesteht dazu lachend: "Wir waren mächtig stolz." Und wenn man bedenke, dass allein am vergangenen Freitag 105 Familien zur "Tafel" kamen, sei es erschreckend, wie viele Bedürftige inzwischen auf diese Einrichtung angewiesen sind.

    Ohne die großzügigen Sponsoren und vielen ehrenamtlichen Helfer wäre die "Tafel", die immer ohne Gelder der Öffentlichen Hand auskommen muss, in dieser Größenordnung zum Scheitern verurteilt. Deshalb gilt der besondere Dank des Vorstandes den Ehrenamtlichen. Man freue sich immer wieder darüber, wenn neue Helfer hinzukommen. Was dort geleistet wird, so sieht es Bürgermeister Brombach, verdient allgemeine Hochachtung. Im letzten Jahr waren es insgesamt geleistete 22.310 Arbeitsstunden für den guten Zweck. Karin Gerstenberg: "Und es ist jeden Tag eine Freude, wenn wir uns sehen."

    Bürgermeister Brombach unterstrich in seinen Grußworten, dass die "Tafeln", Aufgaben wahrnehmen würden, die "unser Sozialstaat zu leisten hätte". Die Bückeburger "Tafel" erfülle ihre Aufgabe, jährlich 900 Familien mit insgesamt 2500 Personen zu versorgen, mit Bravour.

    Besonders erfreulich war natürlich zu hören, dass der Verein trotz größerer Anschaffungen dank seiner Rücklagen auch im vergangenen Jahr in der Lage war, schwarze Zahlen zu schreiben.

    Kein Wunder also, dass im Rahmen der Mitgliederversammlung, die mit einem gemeinsamen Essen endete, der gesamte Vorstand mit Heinrich Heitmann als Vorsitzender, Heinrich Rohde als sein Stellvertreter, Schatzmeister Arno Franke und Schriftführer Dieter Liese ebenso einstimmig wiedergewählt wurden, wie die Beisitzer Karin Gerstenberg und Barbara Springer. Wegen guter Arbeit. Foto: hb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an