RODENBERG (pd). Als eine von insgesamt 25 Schulen in Niedersachsen nimmt die Stadtschule Rodenberg derzeit am Wettbewerb zum ersten Förderprojekt "ZukunftWald 2100" teil. Ausrichter ist die "Stiftung Zukunft Wald" der Niedersächsischen Landesforsten, deren Stiftungszweck neben dem Naturschutz auch die waldbezogene Umweltbildung ist. Innerhalb des laufenden Wettbewerbs soll von den Teilnehmern in einer klassenbezogenen Projektarbeit eine Vision, eine Art "Waldbotschaft", erarbeitet und dargestellt werden. Der praktische Auftakt bestand für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7R2 darin, im Rodenberger Bürgerpark neue Bäume anzupflanzen.
Die Jungen und Mädchen der Realschulklasse sind unter der Leitung von Lehrer Jens Hattendorf mit dem Thema "Vom sturmgeschädigten Fichtenforst zum standortgerechten Laubmischwald" in den Wettbewerb eingetreten. Der vom Orkan "Kyrill" stark geschädigte Rodenberger Bürgerpark ist im vergangenen Herbst in der Regie des Fremdenverkehrsvereins wieder aufgeforstet worden. Jetzt wollen die Jungen und Mädchen die Pflanzungen ergänzen und gleichzeitig einen Baumlehrpfad anlegen.
Zu diesem Zweck setzten sie 15 heimische Baumarten in die Erde. Die Aktion wird in der Folge natürlich auch durch theoretische Unterrichtsteile begleitet. So erarbeiten die Realschüler Baumartenprofile und Informationen über die Fläche. Alles das soll später in den Projektbeitrag mit eingereicht werden. Mit dem langfristigen Ziel, diesen Abschnitt des Bürgerparks bei der Wiederaufforstung praktisch zu begleiten und zu betreuen. Wie das "Waldklassenzimmer" soll der "Schulwald" einen Unterricht im Freien ermöglichen, für alle Schulklassen und Kindergartengruppen in Rodenberg. Im zweiten Teil der "Vision Wald" wollen sich die Jugendlichen mit der Tierwelt im Wald befassen. Hierzu werden die Schüler sich mehrfach in den Deister begeben, um dort unter anderem Ameisenhügel über einen längeren Zeitraum zu untersuchen. "Der Wald verändert sich", erläuterte der Vorsitzende der "Stiftung Zukunft Wald", der Klasse.
Nachdem er in einer Unterrichtsstunde Rede und Antwort zum Projekt "ZukunftWald 2100" gestanden hat, begleitete Frank Hüsing die Gruppe zusammen mit Lehrer Hattendorf in den Bürgerpark unterhalb der Rodenberger Windmühle. Die nachhaltige Entwicklung und der nachhaltige Umgang mit Natur und Wald, sowie die Bedeutung des Waldes für die Gesellschaft sollen mit der Stiftung gefördert werden.
Die Gründungsmitglieder der 2009 ins Leben gerufenen Stiftung haben sich vorgenommen, in den ersten Jahren Umweltprojekte für junge Menschen in den Mittelpunkt der Förderung zu stellen. Jede Schulklasse, die sich mit ihren "Visionen" in den Wettbewerb einbringt, wird mit 300 Euro unterstützt.
"Die Kinder und Jugendlichen sollen sich für die Natur verantwortlich führen", so der Direktor der Stiftung. Umweltbildung beginne mit der eigenen Erfahrung, ist er überzeugt. Biologielehrer Hattendorf dankte dem Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins, Friedrich Hardekopf, für die Öffnung des Waldes für die Schulen. Der Bürgerpark sei nicht allein zum Spazierengehen da. Durch den aktiven Einsatz im Wald könnten die Jungen und Mädchen einen ganz intensiven Bezug zu dem Wald vor ihrer Haustür entwickeln. Nach den Reden stand für die Realschüler die praktische Arbeit an. An genau vorgegebenen Plätzen setzten sie junge standortgerechte Bäume wie Buche, Elsbeere, Hainbuche oder Berg-ahorn ein.
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