1. Lieber regelmäßige Kontrollen statt Überbürokratisierung und Gängelung

    Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft / Sebastian Edathy gegen schärferes Waffenrecht

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    LANDKREIS (hb/m). Auf der Jahreshauptversammlung der Jägerschaft des Landkreises Schaumburg mit Hegeschau im Großen Rathaussaal in Bückeburg sprach sich der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy gegen eine Verschärfung des Waffenrechts aus. Auch nach einem schrecklichen Ereignis wie in Winnenden sei ein maßvolles Handeln der Politik sinnvoller als nach einer Verschärfung des Waffenrechts zu rufen. Das Einhalten von Regeln sei selbstverständlich und sollte auch stichprobenweise kontrolliert werden. "Gängelung und Überbürokratisierung sind schädlich", so Edathy.

    "Ich bewundere die Art, wie sie Naturschutz betreiben und den Forst in Ordnung halten", sagte Bürgermeister Reiner Brombach in seinem Grußwort. "Ich sehe die Waffen bei ihnen in bester Obhut", meinte Brombach zu den Diskussionen ums Waffenrecht. Die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm sprach das Problem der Verletzung der Leinenpflicht durch Hundebesitzer an. So hätten freilaufende Hunde Jagd auf junge Mufflons gemacht. "In Gesprächen muss über die Gefahren aufgeklärt werden, kein Tierfreund kann wollen, dass Mufflons elendig verenden."

    Henning Holzhausen, der 1. Vorsitzende der Kreisjägerschaft, blickte in seinem Jahresbericht auf das Sommerfest, den Schaumburger Hundetag und den Weihnachtsmarkt als wichtige Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zurück.

    Holzhausen warnte vor der in den Revieren immer latent vorhandenen Gefahr der Wilderei und forderte die Jäger zu "Aufmerksamkeit im eigenen Revier, vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Polizei und einem offen Austausch mit dem Reviernachbarn" auf.

    "Wir sind enttäuscht und verärgert über den Generalverdacht, unter den die Politik uns Jäger im Zusammenhang mit den Waffenkontrollen stellt, die unangemeldet in unseren Wohnungen stattfinden können", meinte Holzhausen. Dennoch empfahl er, "vorurteilsfrei und mit Gelassenheit" mit denjenigen zusammenzuarbeiten, die die gesetzlichen Vorgaben umsetzen müssen.

    In Niedersachsen seien in den vergangenen neun Monaten stichprobenartig 3.021 Überprüfungen vorgenommen worden.

    432 Beanstandungen habe es gegeben, zumeist kleine Mängel, die unmittelbar abgestellt werden konnten. Es habe aber auch 67 Fälle gegeben, die als Ordnungswidrigkeiten eingestuft wurden sowie acht Sachverhalte, die zu Strafverfahren führten. "Mich macht das Ergebnis nachdenklich, ob wir zuweilen nicht doch zu vollmundig losdiskutieren", sagte Holzhausen.

    Für eine 50-jährige Mitgliedschaft in der Jägerschaft Schaumburg wurden Wilhelm Böhne (Obernkirchen), Gustav Kerker (Rinteln), Ernst Mrasek (Schaumburg), Gerhard Voss und Gerhard Willing (beide Bückeburg) geehrt. Urkunden für eine 40-jährige Mitgliedschaft haben Onno Buurman (Minden), Friedrich Everding und Winfried Koch (beide Stadthagen) erhalten. Nur in Abwesenheit konnte Heinrich Schütte geehrt werden. Der langjährige erste Vorsitzende und Kreisjägermeister gehört der Jägerschaft Schaumburg seit nunmehr 65 Jahren an. Foto: hb/m

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