HANNOVER (bb). Hannover 96 kassierte gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende eine 0:3-Niederlage, präsentierte sich dabei aber durchaus engagiert. Die Höhe des Ergebnisses täuscht über den wahren Spielverlauf hinweg, die Fehlentscheidungen des Schiedsrichters trugen nicht unerheblich zur Niederlage bei. Weil auch die meisten anderen Teams im Tabellenkeller verloren, hat sich die Ausgangsposition der "Roten" im Nichtabstiegskampf nur unwesentlich verschlechtert.
Wurde die Mannschaft von Hannover 96 in der Vorwoche noch vom FC Bayern München in ihre Einzelteile zerlegt, hinterließen die Mannen von Coach Mirko Slomka in Leverkusen einen deutlich besseren Eindruck. Obwohl aufgrund von Verletzungen einmal mehr umgestellt, stand das Team defensiv kompakt und konzentriert. Mike Hanke, Arnold Bruggink und Sofian Chahed waren in die Startformation gerutscht. Auch nachdem Bayer-Torjäger Stefan Kießling in der 26. Minute das 1:0 für die Gastgeber erzielte, brach 96 nicht ein. Die Slomka-Elf verstärkte die Offensivbemühungen, gewann mehr und mehr die Spielkontrolle und arbeitete sich auch Chancen heraus. Den nächsten Treffer markierten in der 67. Minute jedoch Burak Kaplan für die Leverkusener, von Toni Kroos mit einem Geistesblitz angespielt. In der 88. Minute fiel dann das 3:0 durch Kießling per Foulelfmeter, nachdem Mario Eggimann wiederum Kroos regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Dabei gilt es festzuhalten, dass Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ein elfmeterwürdiges Handspiel vom Leverkusener Manuel Friedrich übersah und auch eine Aktion des zweiten Bayer-Innenverteidigers falsch interpretierte. Sami Hyypiä hielt den durchstartenden Hanno Balitsch in der 30. Minute, hätte dafür statt Gelb die Rote Karte wegen einer Notbremse sehen müssen. So hätte Hannover 60 Minuten in Überzahl agieren können.
96 hielt am vergangenen Sonnabend mit Bayer Leverkusen mit, erarbeitet sich etwa dieselbe Anzahl an Chancen wie die Hausherren, mit etwas mehr Glück hätte sich das Team einen Zähler sichern können. Die Tabellensituation hat sich vor dem Start zum Schluss-Spurt in den letzten beiden Liga-Partien nur geringfügig verschlechtert. Alle Konkurrenten im Nichtabstiegskampf verloren ebenfalls, mit Ausnahme der Freiburger, die mit ihrem Sieg über Wolfsburg einen wichtigen Schritt aus dem Keller machten. Für 96 gilt es jetzt, die Chance beim Schopf zu packen und gegen Gladbach und Bochum die Liga zu sichern. Foto: bb