STADTHAGEN (ih). In der vergangenen Woche haben die Bauamtsleiter aus Niedersachsen in Stadthagen getagt. Der Arbeitskreis des niedersächsischen Städtetages verabschiedeten sich dabei vom Stadthäger Kollegen, Manfred Fellmann, der im Sommer in den Ruhestand geht.
Zeitgleich hatte sich auch das niedersächsische Sozialministerium mit der Jury der Quartierinitiative Niedersachsen (Qin) angemeldet. Sie starteten eine Rundtour durch die teilnehmenden Kommunen am Qin-Projekt in Stadthagen. Die Nordstadt Stadthagens hat bereits wiederholt mit verschiedenen Projekten Gelder aus dem Förderprogramm zur Belebung der Innenstädte gewonnen.
Die Bauamtsleiter nutzten diesen "glücklichen Zusammenfall", um sich aus erster Hand über die Qin zu informieren, sagte Jürgen Thiemann, Beigeordneter des Städtetages. "Für die Bauamtsleiter ist es interessant zu hören, dass eine aktive Teilnahme der Betroffenen in Stadthagen gut funktioniert. Auch im finanziellen Bereich," so Fellmann. Eine Stunde lang tauschten sich die Jury und die Bauamtsleiter über die Initiative aus. Dann ging es für das Gremium des Ministeriums mit Stadthagens Wirtschaftsförderer Lars Masurek hinein in das Quartier. Bei einem Rundgang zeigte Masurek gemeinsam mit Günther Rabe vom Bündnis Nordstadt Stadthagen (bns) die Schwierigkeiten auf, stellte erste Ergebnisse vor und berichtete über das Flächenpooling in der Niedernstraße sowie das Großprojekt "Hundemarkt". Hier soll ein neues Nutzungs- und Gestaltungskonzept gefunden werden, das sowohl den Platz selbst als auch die Zuwege dahin berücksichtigt. Denn der Hundemarkt liegt in Stadthagens Innenstadt an exponierter Stelle.
Die Bauamtsleiter hingegen hörten einen Vortrag über Massentierhaltung. "Ein brennendes Thema," so Thiemann. Der Bau von Ställen weitet sich immer mehr aus. Konflikte sind, vor allem bei nahegelegenen Wohngebieten, vorprogrammiert. Für Stadthagen sei dieses Thema weniger brisant gewesen, so Fellmann. Da habe die Entfernung zur Autobahn doch auch mal etwas Gutes, waren sich Bauamtsleiter und Bürgermeister Bernd Hellmann einig. Nicht umsonst hießen einige Abschnitte im Norden bereits "Hähnchen-Highways".
Zweites wichtiges Thema war die Wasserrahmenrichtlinie. Sie hat zum Ziel, alle Gewässer auf einen guten ökologischen Stand zu bringen. Die Bauamtsleiter ließen sich den Maßnahmenkatalog vorstellen und die Umsetzung beispielhaft darstellen. Dabei ist die Finanzierung bis zu 90 Prozent mit Hilfe der EU möglich. Aktuell für Stadthagen zu spät. Die Renaturierung der Bornau-Aue ist just abgeschlossen. Für dieses Projekt hätte die Stadt Gelder aus dem Topf beantragen können. Diesen gab es aber bei der Planung noch nicht. Fellmann will aber dennoch prüfen, ob es eine Maßnahme in Stadthagen gebe, die förderfähig wäre. Bis 2015 stehen insgesamt 125 Millionen Euro zur Verfügung.Zum Abschluss der Tagung ließ es sich der Stadthäger Bauamtsleiter nicht nehmen, seine Kollegen durch die Innenstadt der Weserrenaissance zu führen. Die erste von vielen "Abschiedstouren". Foto: ih