STADTHAGEN (jl). Den ersten Platz des diesjährigen Kinderschutzpreises Schaumburg hat die Jury an Frieda Schlicht vergeben. Aufgrund ihres jahrzehntelangen und aufopferungsvollen Einsatzes in der Jugendfeuerwehr Möllenbeck erhielt sie die Auszeichnung. Zwei zweite Preise gingen an Agathe Mezger-Diestelkamp und Klaus-Dieter Kreft. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung passenderweise von dem jugendlichen Geschwister-Duo Felix und Antonia Lakomek. Mit Klavier und Kontrabass sorgten die zwei immer wieder für eine jazzige Atmosphäre. Wie gewohnt trat auch wieder Frank Suchland als Rezitator auf. Mit seinen Geschichten brachte er das Publikum nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Nachdenken.
Zum vierten Mal suchten die Kinderschutzbünde Schaumburg und Rinteln Menschen, die sich ganz besonders für Kinder und Jugendliche in Schaumburg einsetzen. Die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm stellte den ehrenamtlichen Einsatz als Vorbildfunktion heraus: "Das müssen wir erkennen und auch anerkennen". Wie vielfältig und großzügig das ehrenamtliche Engagement in Schaumburg ist, zeigen laut Georgia Hasse, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Schaumburg, die Einsendungen. "Es war wirklich nicht leicht eine Hitliste zu erstellen", ergänzte sie.
Das Gremium teilte den mit insgesamt 1000 Euro dotierten Preis auf drei Gewinner auf. Der Sieger erhielt ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro, welches zum zweiten Mal von der Volksbank in Schaumburg gesponsert wurde. Die diesjährige Trägerin des Kinderschutzpreises heißt Frieda Schlicht und engagiert sich seit mehr als 30 Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit der Feuerwehr Möllenbeck. Von den "Minilöschern" bis hin zu den "Großen" betreut sie Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren. Seit drei Jahrzehnten sorgt sie nun schon mit Leib und Seele für den Proviant auf Wettkämpfen, organisiert dafür auch Fahrdienste und koordiniert Zeltlager. Um wirklich jedem Kind die Teilnahme an den verschiedenen Freizeitprogrammen zu ermöglichen, ist sie stets auf der Suche nach Sponsoren. Ihre Mitstreiter danken es ihr und sind überzeugt: "Ohne Frau Schlicht geht keine Jugendarbeit".
Zwei zweite Plätze belegten Agathe Mezger-Diestelkamp und Klaus-Dieter Kreft. Als Lehrerin der Gundschule Nord in Rinteln ist Mezger-Diestelkamp seit mehr als 30 Jahren tätig. Eine Gruppe aus zahlreichen Eltern hat sie aufgrund ihres "außergewöhnlichen und individuellen Einsatzes um jedes einzelne Kind" vorgeschlagen. Sie sei ein sehr gutes Beispiel für Menschen, die sich in ihrem Beruf über das geforderte Maß hinaus für Kinder einsetzen. Die Geehrte selbst schien ihre Arbeit gar nicht so außergewöhnlich zu finden. "Ich mache alles so wie andere auch", zitierte Hasse. Deshalb nahm sie den Preis als Stellvertreterin für alle engagierten Lehrer entgegen.
Als Fußballbegeisterter setzt sich seit 25 Jahren auch Kreft für Kinder- und Jugendarbeit ein. Ob als Trainer in der Fußballsparte des TUS SW Enzen, als Schiedsrichter oder als Betreuer der Wangeroogefreizeit des TUS Niedernwöhren/Enzen und in der Schule Am Sonnenbrink – laut seiner Frau, die ihn auch vorgeschlagen hat, sei er stets bis in die Haarspitzen motiviert. Für "Theo", wie er von seinen Schützlingen genannt wird, sei die Arbeit mit Kindern eine wahre Pracht, "auch wenn es manchmal heiß hergeht". Gastredner Karl-Hinrich Manzke, Bischof der Schaumburg-Lippischen Landeskirche, erklärte die Standortstärkung durch Familienfreundlichkeit zum Ziel. "Kinder sind ein Zweck in sich selbst", betonte er und verwies aber im nächsten Atemzug darauf, dass Kindererziehung hingegen kein Selbstläufer sei. Und aus diesem Grund spiele auch der ehrenamtliche Einsatz auf diesem Gebiet eine besonders wichtige Rolle. Foto: jl