KATHRINHAGEN (tt). Großeinsatz der Feuerwehr in Kathrinhagen. Das Ortsvorsteherbüro und das Sporthaus stehen in Flammen, 11 Menschen werden vermisst. So stellt sich die Lage, als rund 70 Feuerwehrleute zum Brandherd eilen und ihre Schläuche ausrollen. Zum Glück handelte es sich bei dem Großeinsatz aber nicht um einen Ernstfall, sondern um eine Übung des Auetaler Zugverbandes West und des dritten Zuges der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd.
Der stellvertretende Ortsbrandmeister aus Kathrinhagen, Thomas Böttcher, hatte die Übung, die allen Einsatzkräften einiges abverlangte, ausgearbeitet. Als erstes wurde der Zug West mit den Ortsfeuerwehren Kathrinhagen, Rolfshagen und Bernsen alarmiert, danach die Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd mit den Ortswehren Steinbergen, Hattendorf, Evesen, Gelldorf und dem Einsatzleitwagen aus Meinsen-Warber. "Weil wegen der Großschadenslage der Aufbau der Wasserversorgung besonders aufwendig war, war auch die Unterstützung der Kreisfeuerwehrbereitschaft notwendig", so Böttcher. Eine Entnahmestelle war die Aue in Poggenhagen, von der aus eine 400 Meter lange Schlauchleitung verlegt werden musste und ein Graben in Borstel, der 600 Meter entfernt war. Da jede Ortswehr schnell an ihrem Einsatzort war und die Aufgabe bekannt war, hieß es schon nach wenigen Minuten "Wasser marsch". Mit zusätzlicher Hilfe des Wasserwerfers aus Rolfshagen, der allein 1000 Liter pro Minute "ausspuckt", war der "Brand" schnell unter Kontrolle.
Mit schweren Atemschutzgeräten betraten schließlich die Brandbekämpfer das Gebäude und retteten sechs Menschen aus dem Kellergeschoss, zwei aus dem Thekenbereich und drei Personen aus dem Ortsvorsteherbüro. Gleichzeitig musste ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindert und ein Gastank hinter einem Wohnhaus gekühlt werden. Das gesamte Gebiet um Borstel, Poggenhagen und Kathrinhagen wurde von den Feuerwehrkräften verkehrstechnisch abgesichert. Nach etwa einer Stunde wurde die Übung beendet, die Schläuche eingerollt und das Einsatzmaterial wieder verstaut. Bei der Abschlussbesprechung zeigte sich Thomas Böttcher zufrieden. "Alles hat sehr gut geklappt. Die Zusammenarbeit zwischen den Ortswehren funktioniert einwandfrei. Zwar hoffen wir nicht, dass sich dieser Ernstfall einmal ereignet, aber wir wären dafür bestens gerüstet." Foto: tt