LINDHORST (mk). "Jedes neugeborene Kind ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft. Deshalb haben wir die Fortentwicklung des Landkreises, seiner Städte und Gemeinden zu einem familienfreundlichen Umfeld fest im Blick", erklärte CDU-Landratskandidat Klaus-Dieter Drewes im Rahmen des Bürgerdialogs der CDU-Kreistagsfraktion. Viele junge Familien aber wollten keine Kinder mehr. Das liege nicht allein an deren finanzieller Situation. "Wir benötigen vielmehr ein Gesamtkonzept für kinderfreundliche Rahmenbedingungen".
"Die Erfahrungen der Nachbarländer beweisen, dass durch ein kinderfreundliches Umfeld die Geburtenraten deutlich angehoben werden können", sagte Drewes. Wissenschaftliche Studien würden beweisen, dass insbesondere der ländliche Raum sich überaus günstig auf die Entscheidung des Einzelnen für Kinder auswirken. Hier falle die Entscheidung für das 2. und 3. Kind erkennbar leichter. Dabei seien die Kommunen nicht zuerst für die finanziellen Rahmenbedingungen verantwortlich. Beispielsweise wirke die in Finnland vorbildlich umgesetzte Betreuung von Kindern und Eltern präventiv, spart langfristig nachhaltig Sozialhilfekosten und schafft damit neue Gestaltungsräume für Investitionen. Die Zahl von Großfamilien, in der sich mehrere Generationen gegenseitig unterstützen, nehme stark ab. Dagegen steige die Anzahl von jungen und in der Erziehung von Kindern unerfahrenen Müttern und Vätern, die zum Wohle der Kinder auf eine intensive Betreuung angewiesen sind. Die Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern werde zukünftig ein immer wichtigeres Thema werden. "Die von uns initiierte Versendung der ‚Elternbriefe an junge Eltern` stellt einen ersten, zentralen Beitrag dar und ergänzt die Arbeit des Kinderschutzbundes und das Netz von sozialpädagogischen Familienhelfern und erfahrenen Familienbetreuern. Privatwirtschaftliche Angebote zur Betreuung und Unterbringung in einer Tagesbetreuungsstätte ergänzten das Angebot bedarfsorientiert." "Für jedes Kind ist ein bedarfsgerechtes Angebot in einer Kindertagesstätte vorzuhalten", zeigte Drewes die Zielrichtung auf. Hier sei die Bundesrepublik in den letzten drei Jahren einen großen Schritt vorangekommen. Die in Folge des Geburtenrückganges in den Einrichtungen des Landkreises freiwerdenden Kindergartenplätze sollten für die Aufnahme von Kindern ab dem zweiten Lebensjahr genutzt werden. Die Kindertagesstätten sollten zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf schrittweise zu flexiblen Einrichtungen entwickelt werden, deren Angebote an Öffnungszeiten und pädagogischen Zusatzangeboten dem Elternwunsch entspricht. In jeder größeren Kommune sollten vielfältige, aufeinander abgestimmte Angebote vorhanden sein. Dazu gehören auch Tagesmütter, "Tagesbetreuungsgruppen", Waldkindergärten, Krippen und Horte. Ansprechpartner für die Eltern ist die "Kinderbetreuungsagentur" in Stadthagen und werden die "Familienzentren vor Ort" sein. Die Angebote werden allerdings bis auf Weiteres nicht kostenlos sein können. Foto: privat