1. Ministerpräsident Wulff würdigt die Oesterten-Tracht

    Buntes Erscheinungsbild beim Deutschen Trachtentag in der Kurstadt / Erhaltung des Kulturerbes

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    BAD NENNDORF (Ka) Der Landestrachtenverband Niedersachsen unter dem Vorsitz von Wilfried Dubiel lud zum Deutschen Trachtentag nach Bad Nenndorf ein und konnte eine Abordnung aus 30 Landschaften begüßen. Das Schaumburger Land stellt mit der aufwendig gestalteten Oesterten-Tracht aus Lindhorst, die Tracht des Jahres 2010. Grund genug für die Trachtenverbände in die Heimat der ausgezeichneten Oesterten-Tracht bestehend aus Leinenhemden, dem charakteristischen roten Rock mit farbigem Bandbesatz, Kaputt und Bostdauk, diversen Schürzen, der Halskrause, "Hällschen" genannt, bestickten Schultertüchern und getrickten Unterarmstulpen, den "Handschen" wie auch den Kopfbedeckungen mit "Punzmüssen", "Öllkenmüssen" und Kopftücher zu reisen. Bis vor wenigen Jahren leuchteten die roten Röcke noch in den Dörfern, heute sind sie nahezu verschwunden. Um das Kulturerbe zu erhalten, setzen sich die Niedersächsischen Trachtenvereine mit rund 35.000 Mitgliedern für den regionalen Erhalt der Kleiderordnung, an der der Familienstand und Reichtum der Trägerin ausgemacht werden kann, wie auch für die traditionellen Volkstänze ein. Das dreitägige Delegierten-Programm war sorgfältig gewählt und führte sie in das Schloss Bückeburg mit anschließender Besichtigung des Marstallmuseums der fürstlichen Hofreitschule. Des weiteren bot sich den Nenndorfer Bürgern ein buntes Bild im Kurpark und auf der Esplanade, denn eine Vielfalt von Trachten offenbarte sich ihnen bei den historischen Stadtführungen in Tracht. Als Höhepunkt stand der Besuch des Ministerpräsidenten Christian Wulff auf dem Programm. Er zeigte sich bürgernah und wurde bereits vor Eintritt in die Wandelhalle von Trachtenträgern in ein Gespräch eingebunden. Der Landesvater war mit den regionalen Trachten vertraut und bewies in seiner Ansprache Sach- und Fachkenntnisse, was die Traditionen, Sitten und Gebräuche betraf. Nur wer sich mit den eigenen Sitten und Gebräuchen auskennt, interessiert sich auch für Fremde, so Wulff. Die Roten Röcke sind ein Stück auffällige Geschichte und werden mit Selbstbewusstsein getragen. Ein kleiner Landkreis hält eine große Tracht bereit, formulierte Wulff und fügte hinzu, dass es nicht so sehr auf die Größe, vielmehr auf die Bedeutung ankommt. Die Herkunft und die Wurzeln bilden ein festes Fundament. Wulff bedauerte zugleich, dass die Schönheiten der Oesterten-Tracht (Lindhorst), der Westerten-Tracht (Bückeburg) und der Friller Tracht (Frille bei Minden) aus den Stadtbildern zunehmend verschwinden und dankte den Vereinen mit ihren ehrenamtlich Aktiven, dass sie durch erfolgreiche Mitgliederwerbung für Nachwuchs in den Reihen sorgen und sich für die Pflege der alten Volkskunst einsetzen. Im Anschluss wurde die Oesterten-Tracht im Beisein einer großen Abordnung von Kindern und Jugendlichen in der Tracht des Jahres 2010 mit einer Urkunde ausgezeichnet. Foto: ka

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