LAUENAU (al). 88 Personen wollen bislang alles daran setzen, ihre vertraute Kirche zu behalten. Der vor gut eineinhalb Jahren gegründete Förderverein St. Markus zog jetzt eine erste positive Bilanz. Knapp 8900 Euro befinden sich in der Kasse. Es könnte noch mehr sein, wenn sich weitere Unterstützer finden. Das 100. Mitglied steht bereits fest: Pfarrer Adalbert Bonk hat seinen Beitritt versprochen. Die bis dahin noch bestehende Lücke wollen Vorsitzender Karl-Heinz Strecker und die übrigen Verantwortlichen mit weiterer Überzeugungsarbeit füllen.
Karl-Heinz Strecker und Stellvertreterin Evelyn Sawade-Weihe haben ein Plakat aufgehängt mit Hinweisen zur Situation von St. Markus und auf den Förderverein.
Der Förderverein sieht sich auf dem richtigen Weg. "In Hildesheim ist man auf uns aufmerksam geworden", glaubt Strecker, weil er aus einem persönlichen Gespräch mit dem Hildesheimer Bischof Norbert Trelle positive Signale entnommen habe. Zudem sei das Lauenauer Gotteshaus vom Bistum neu eingestuft worden. Ursprünglich war es zur sofortigen Schließung eingruppiert worden. Inzwischen aber befindet sich St. Markus in der Kategorie, die zwar den Erhalt vorsieht, aber keine Reparaturen mehr aus der bischöflichen Kasse erwarten darf.
Strecker warnte jedoch vor zu großem Optimismus. Denn in 2012 ergebe sich eine neue Situation, weil dann auch Hohnhorst der hiesigen Pfarrei "Maria vom Heiligen Rosenkranz" zugeschlagen würde. Dann seien vier Kirchengebäude zu unterhalten. "Unser Vorteil", betonte Strecker, "wir könnten mit dann mit unserem Förderverein schon Kosten tragen." Kassenwart Reinhard Langer bestätigte dies mit Zahlen. In den 21 Monaten seit der Vereinsgründung seien knapp 8900 Euro zusammen gekommen.
Bonk lobte "den großen Eifer" der Lauenauer Gemeinschaft: Kirche müsse am Ort bleiben und stark gemacht werden, sie biete Geborgenheit und Heimat. Der Seelsorger hielt nichts von einer "Mittelpunktkirche": "Für mich ist das der falsche Weg", auch wenn die personellen Engpässe immer größer würden: Bis 2020 werde es im Bistum nur noch hundert Pfarreien mit 67 Geistlichen geben. Diese könnten nicht mehr nur einer Gemeinde zugeordnet bleiben.
In seinem Rückblick wies Strecker darauf hin, dass die gute Kassenlage nicht allein durch Beiträge zusammen gekommen sei. Erlöse und Spenden ergaben sich durch Lesungen, Konzerte und Gottesdienste. Die evangelische St. Lukas-Gemeinde stellte eine Kollekte zur Verfügung. Dankbar eigte sich der Vorsitzende für die Geste der Feggendorfer Künstlerin Regina Piesbergen, die einige ihrer Bilder gestiftet hatte. Auch in den kommenden Monaten will der Vorstand allerlei Anstrengungen unternehmen.
Gerade erst hat er im Vorraum der Kirche auf die Bedeutung des Gotteshauses und das Engagement der örtlichen Christen mit einem großen Plakat hingewiesen. Außerdem gibt es erste Überlegungen, das 50-jährige Jubiläum von St. Markus in 2012 zu gestalten. Pikanter Weise ist es das Jahr, in dem sich die weitere Zukunft der Immobilie entscheiden könnte. Vor diesem Hintergrund verlangte er auch in anderer Hinsicht Engagement. Wenn im Herbst Wahlen für Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand stattfinden, sollten sich Kandidaten zur Verfügung stellen: "Auch damit können wir unsere Kirche stark machen." Foto: al