HANNOVER (bb). Die Aufgabe am heutigen Sonnabend um 18.30 ist ohnehin schwer genug für Hannover 96, immerhin geht es auswärts gegen den Rekordmeister und Tabellenführer Bayern München. Zusätzlich sorgte unter der Woche das Verletzungspech der "Roten" für einen weiteren Schlag ins Kontor, Spielmacher Elson und Stürmer Arouna Koné werden bis Saisonende ausfallen. Die Partie gegen den FC Schalke 04 war ein gewaltiger Fortschritt. Die 96er kämpften um jeden Meter Boden, wussten spielerisch zu gefallen und schafften es, ein kippendes Spiel am Ende für sich zu entscheiden. Nach dem Ausfall von Elson und Koné, beide erlitten Knieverletzungen, ist Mirko Slomka nun wieder gezwungen, seine Startelf neu zu formieren. Gerade die Ideen von Elson werden den 96ern im weiteren Saisonverlauf fehlen.
Slomka stellte in der Pressekonferenz vor dem Bayernspiel klar, dass es bereits ein klarer Erfolg wäre, einen Punkt gegen den "haushohen Favoriten Bayern München" zu holen. Die Bayern würden nicht nur mit ihrer individuellen Klasse sondern auch mit einem gut funktionierenden taktischen Konzept beeindrucken. Er gehe davon aus, dass die Münchner in ihrer ersten Formation auflaufen, um sich für die Champions-League-Partie gegen Lyon einzuspielen. Die eigenen Taktik werde nicht auf einzelne Akteure ausgerichtet. Ob Arjen Robben und Franck Ribéry oder "andere dribbelstarke, schnelle Spieler" das Spiel der Bayern über die Flügel ankurbeln, das Gegenrezept bleibe dasselbe. Es gelte, die Gegner schon auf den Außenpositionen zu doppeln, zusätzlich müsse sich das eigene Zentrum jeweils in Ballnähe verschieben. Die konsequente Umsetzung des taktischen Konzepts habe schon gegen Hamburg und Schalke zu Erfolgen geführt. Auf selbem Wege gelte es jetzt, gegen Bayern weiterzumachen. Beim Sieg gegen Schalke habe 96 nicht nur aus der stabilen Defensive geschickt gekontert, so Slomka. Auch bei eigenem Ballbesitz sei es seiner Mannschaft gelungen, ein druckvolles Offensivspiel aufzuziehen. Darauf gelte es aufzubauen. Die Grundlage, um in München irgendetwas zu bewegen, sei es jedoch, in jedem Zweikampf mit höchstem Engagement dagegenzuhalten. Neben Koné und Elson wird Slomka auch auf Leon Andreasen verzichten müssen. Überraschend schnell hat sich Constant Djakpa wieder fit gemeldet. Der Mittelfeldspieler würde für einen Einsatz, wenn auch kaum über die volle Distanz, wieder zur Verfügung stehen. Auch Jiri Stajner wäre nach dem Ende seiner Sperre wieder eine Alternative. Jan Durica könnte ebenfalls wieder auflaufen. Ein Punkt in der Partie gegen den haushohen Favoriten würde den 96ern deutlich weiterhelfen. Dass es nicht völlig abwegig ist, gegen das Münchner Starensemble auf etwas Zählbares zu hoffen, zeigen die letzten Begegnungen der Bayern. In den vergangenen vier Bundesliga-Partien holte der Rekordmeister nur einen Sieg. Foto: bb