FEGGENDORF (al). Mehr als eine Stunde haben Rettungskräfte und Helfer der Feuerwehr benötigt, um einen Mann aus seiner kleinen Dachgeschosswohnung zu bergen und ins Krankenhaus zu bringen. Dieser war gestürzt und bewegungsunfähig liegen geblieben. Die Schwierigkeiten entstanden wegen seines Gewichts: Nach Verwandtenangaben dürfte er über 200 Kilogramm schwer sein.
Die eintreffenden Sanitäter sahen sich zunächst allein außerstande, den Verletzten durch das enge Treppenhaus zwei Stockwerke abwärts zu bringen. Die Feuerwehr wurde alarmiert, die ihrerseits die Drehleiter ihrer Nenndorfer Kameraden anforderte. Zunächst war gehofft worden, den Mann über das Fenster und den Rettungskorb abwärts bugsieren zu können. Doch erst winkte deren Mannschaft ab – und dann auch noch die Besatzung des Rettungswagens. Denn sowohl die Leiter als auch die Trage im Fahrzeug waren für eine maximale Belastung von 180 Kilogramm ausgerüstet. Und das erschien den Verantwortlichen nach den ihnen vorliegenden Informationen als zu wenig. So packten acht Helfer an, den hilflosen Mann durch das Treppenhaus zu tragen. Zugleich wurde von dem in Ronnenberg-Empelde stationierten Katastrophenschutzzug des DRK ein Spezialfahrzeug angefordert, das für extrem schwergewichtige Patienten speziell ausgestattet ist. Allein die Trage mit verstärktem Unterbau könne nach Auskunft der Besatzung mit bis zu 750 Kilogramm belastet werden. Federung und Aufbauten des Einsatzwagens sind entsprechend ausgelegt; eine Winde unterstützt im Bedarfsfall Muskelkraft.
Erst rund eine Stunde nach der Alarmierung konnte endlich der Transport ins Krankenhaus beginnen. Die Feggendorfer Feuerwehr begleitete den Rettungswagen. Nicht nur wegen der mangelnden Ortskenntnis der Sanitäter aus Empelde: Sie hätten auch bei der Übergabe des Patienten in die stationäre Behandlung noch einmal mit anpacken können.
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