1. Die alten Wasserleitungen sind brüchig

    Ersatz für Ostsiedlung im Gespräch/ Ausschuss prüft Straßenzustand / Zusammenarbeit ist gefragt

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    LAUENAU (al). Die Samtgemeinde Rodenberg und der Flecken Lauenau sollen gemeinsam dazu beitragen, dass in den Straßen der Ostsiedlung Rohrbrüche vermieden werden. Samtgemeindebürgermeister und Gemeindedirektor Uwe Heilmann will die Politiker zu einer Kooperation gewinnen: Wenn die Samtgemeinde die alten und brüchigen Gussleitungen austauscht, könnte der Flecken die Erneuerung der Oberflächen besorgen. Denn einige Fahrbahnen sind in die Jahre gekommen.

    Heilmann bat den Bau- und Planungsausschuss in diesen Tagen um eine Begehung des betroffenen Bereichs. Alte Gussleitungen würden zum immer größeren Kostenfaktor, berichtete er dem Gremium unter Vorsitz von Uwe Budde (SPD). Im Versorgungsbereich Lauenau sind noch Rohre in einer Gesamtlänge von etwa vier Kilometern auszutauschen. Rund drei Kilometer verlaufen allein im Lauenauer Untergrund – und dort vorwiegend im Gebiet zwischen Südstraße und Molkereistraße sowie in der gesamten Gartenstraße und zwischen Finken- und Amselweg. Ein weiterer Problembereich ist der Sonnenweg. Auch in Altenhagen II fließt noch Wasser durch rund einen Kilometer Gusseisen.

    In Schulweg und Teilen der Südstraße hätte ein Wechsel von Guss- zu Kunststoffleitungen keine Auswirkungen auf Lauenauer Finanzen. Weil dort die Rohre unter gepflasterten Bürgersteigen liegen, müsste die Samtgemeinde komplett für die ordentliche Wiederherstellung der Oberfläche eintreten.

    Schwieriger dagegen würde es in den Bereichen, in denen das Trinkwasser unter der Straßendecke fließt: Der für den Rohrtausch notwendige Graben würde zwar verschlossen und die Asphaltdecke repariert. Aber es würde eben Flickwerk bleiben und sich im Laufe der Zeit noch mehr Risse bilden als heute schon zu sehen sind. "Ich möchte deshalb ein Konzept für die Erneuerung von Wasserleitungen und anschließendem Straßenbau entwickeln", forderte Heilmann die Ratsvertreter zu Überlegungen auf: "Wenn der Lauenauer Rat da mitmacht, schiebe ich die Diskussion im Werksausschuss der Samtgemeinde an." Seine Idee: Die Samtgemeinde trägt die Kosten der Wasserleitung; der Flecken die komplette Erneuerung der Fahrbahnen, die ohnehin in den nächsten Jahren fällig sein dürfte.

    Die letzte Reparatur liegt bis zu sechs Jahre zurück. Damals wurde im sogenannten "DSK-Verfahren" eine neue Decke aufgebracht. Die Ansage der Firma, dass diese bis zu zehn Jahre halte, sieht Heilmann durchaus als gegeben an. Zwar haben sich hier und da bereits Risse gebildet, die mit jedem Frostwinter noch tiefer werden dürften; aber grundsätzlich sei die damalige Entscheidung richtig gewesen. Die Kosten pro Quadratmeter hätten nur ein Zehntel einer Kompletterneuerung betragen. Wenn nun in ein bis zwei Jahren die Leitungserneuerung mit anschließendem Straßenbau erfolge, sei die Zeit für eine erneute Überholung ohnehin fast gekommen. Diese könnte dann sinnvollerweise in allen Straßen mit einer völlig neuen Deckschicht erfolgen. Was den Gemeindedirektor jedoch viel mehr umtreibt, ist die hohe Kostenlast durch Rohrbrüche. Jeder Vorfall koste die Samtgemeinde bis zu 20.000 Euro rechnete er den Ratsmitgliedern vor. Acht seien es allein im vergangenen Jahr gewesen: "Diese Kosten können wir einsparen." Zudem bedeute jede Öffnung des Straßenbelags eine neue Flickstelle.

    Wenn es zu der gewünschten kommunalen Kooperation kommt, will Heilmann gleich noch eine Schwachstelle im örtlichen Leitungsnetz beseitigen lassen. Im letzten Teilstück der Südstraße zwischen Amselweg und Meisenweg fehlt noch eine Hauptleitung, die das vorhandene Ringsystem komplettieren könnte: "So etwas wird dann gleich mitgemacht", erwartete er von den weiteren Beratungen. Auf Anfragen von Ratsmitgliedern, warum beim damaligen Neubau der Südstraße nicht auch die dortige Gussleitung erneuert worden sei, antwortete Heilmann mit einem Schulterzucken: "Das müsst ihr den früheren Werkmeister fragen." Dieser habe den Rohren noch eine gute Funktion bescheinigt. Heute sei gerade dieser Abschnitt besonders problematisch.

    Die Kooperationsidee soll nun in den beiden Ratsfraktionen besprochen werden. Möglicherweise käme, wie Ausschussvorsitzender Budde bemerkte, eine "Priorisierung" von Maßnahmen in Frage. Doch erst nach einer Entscheidung des Lauenauer Rates würde der Werksausschuss mit dem Thema befasst. Heilmann will aber in jedem Fall noch bis zum Sommer die Kontrolluntersuchungen des Leitungsnetzes fortsetzen lassen. Schon seit Wochen ist eine Spezialfirma dabei, die unterirdischen Rohre zu überprüfen. Foto: al

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