1. Bauwagen ist nur noch Schrott

    Kinder demolieren Lager des Heimatpflegevereins

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    APELERN (al). Der ohnehin von personellen Sorgen betroffene Apelerner Verein für Heimatpflege und Fremdenverkehr hat einen herben Rückschlag erlitten. Ihr alter Bauwagen, der als Materiallager, Werkstatt und Aufbewahrungsort für frisch gestrichene Bretter diente, ist irreparabel zerstört worden. Eine Gruppe von Kindern aus dem Ort im ungefähren Alter zwischen zehn und 15 Jahren wurde bei ihrem Tun beobachtet.

    Zerstört und verwüstet: Werner Hirt vor dem vereinseigenen Bauwagen.

    Eigentlich war das seit rund 20 Jahren im Vereinsbesitz befindliche Mobilheim schon lange ein Wrack. Ohne Räder stand es direkt hinter der Feldscheune des Münchhausen-Ritterguts mitten zwischen Holunderbüschen und Brennesseln. Aber die Bude erfüllte ihren Zweck, wenn die Heimatfreunde Bänke restaurierten oder andere Dinge zur Ortsbildverschönerung bauten. Doch damit ist es jetzt vorbei. Nachdem schon vor zwei Jahren von Unbekannten eine Scheibe zerschlagen worden war, wurden jetzt weitere Scheiben und die Tür aus der Verankerung gerissen, Inventar in der Umgebung verstreut.

    Für den Vorsitzenden Werner Hirt wäre es nun nahe liegend gewesen, die Polizei einzuschalten. Schließlich gibt es einen Zeugen, der jedoch nicht so schnell zum Ort des Geschehens hatte gelangen können. Doch Hirt will die Sache zu einer "gütlichen Einigung" bringen, wie es in einem Dorf wie Apelern nun einmal üblich sei. Er bittet deshalb die hiesigen Familien, mit ihrem Nachwuchs über den Vorfall zu sprechen und im Bedarfsfall mit ihm unter der Rufnummer (05043) 1627 Kontakt aufzunehmen. Dann werde sich schon eine für beide Seiten gerechte Lösung finden lassen. Wie diese aussehen wird, weiß Hirt allerdings selbst noch nicht. Eine Reparatur der Behausung komme nicht mehr in Frage: "Wir werden wohl oder übel wieder in unseren Privaträumen die Arbeiten für den Verein erledigen müssen", fürchtet er. Einfach ist das nicht: Der Vorsitzende selbst ist gesundheitlich angeschlagen. Der Kreis derer, die mit anpacken können, klein.

    Keinen Zweifel aber lässt er daran, auch mit polizeilicher Hilfe gegen die jungen Übeltäter vorgehen zu wollen, falls sich die Angelegenheit auf dem vorgeschlagenen Weg nicht aufklären lassen sollte: "Das ist doch eine sinnlose Tat", ärgert er sich über den Vorfall immer noch. Das müsste letztlich auch den jungen Leuten klargemacht werden, die sich an fremdem Eigentum vergriffen haben. Foto: al

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