RINTELN (ste). Das Engagement des Naturschutzbundes Rinteln geht mittlerweile in sein 31. Jahr und Nick Büscher, erster Vorsitzender des Rintelner NABU, lud die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung ein, um die Erfolge des Jubiläumsjahres 2009 Revue passieren zu lassen. Dabei versäumte er nicht, auch auf die Schwerpunkte des NABU im Jahr 2010 hinzuweisen. Neben dem "Tagesgeschäft" der Ehrenamtlichen, wozu das turnusmäßige Kopfweidenschneiteln, der Amphibien- und Schleiereulenschutz sowie zahlreiche Exkursionen gehören, wies der NABU-Vorsitzende in seinem Bericht auf die umfangreiche Festschrift hin, die im Jahr 2009 anlässlich des 30-jährigen Jubiläums herausgegeben wurde: "Auf dieses Zeugnis von 30 Jahren Ehrenamt im Natur- und Umweltschutz können wir sehr stolz sein", so Büscher. Ebenso sei es endlich gelungen, eine professionelle und aktuelle Internetpräsenz unter www.nabu-rinteln.de zu etablieren. Neben Info- und Aktionsständen auf dem Öko-Markt und am Tag des offenen Denkmals in Rinteln wurde an der Grundschule Nord ein Weidentipi gebaut und ansonsten einzelne Aktionen mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt, um diese für die Natur zu begeistern: Nistkästen sowie Igelhäuser wurden gebastelt, der NABU nahm an den "Mobilitätstagen" am Gymnasium Ernestinum teil, um die Schülerinnen und Schüler über umweltverträgliche Mobilität zu informieren und die Naturlehrstation an der Grundschule Deckbergen konnte ebenfalls im Vorjahr eingeweiht werden. Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2009 stellte die gemeinsame Pflegeaktion im neu gegründeten NSG "Mühlenberg" im Möllenbeck dar. Diese Kooperation mit Unterer Naturschutzbehörde, NABU und Ortsrat Möllenbeck solle auch im Jahr 2010 fortgesetzt werden, so Büscher, um das Naturschutzgebiet weiter zu entwickeln.
Für das Jahr 2010 haben sich die Rintelner Naturschützer wieder viel vorgenommen: Der diesjährige "Vogel des Jahres", der Kormoran, hat den NABU Rinteln dazu veranlasst, einen "Abend für den Kormoran" zu veranstalten, der von den Naturschützern als voller Erfolg hinsichtlich einer Versachlichung der Diskussion verbucht werden konnte: "Es ist erschreckend, wie Unwissenheit dazu beiträgt, eine geschützte Art wie den Kormoran mit solcher Vehemenz zu verfolgen", so Thomas Brandt, zweiter Vorsitzender des Rintelner Naturschutzbundes. In Rinteln solle man froh sein, dass man überhaupt noch brütende Kormorane hat - dies ist Brandt zufolge der einzige bekannte Kormoranbrutplatz im ganzen Landkreis Schaumburg: "Wir werden auch in Zukunft ein wachsames Auge auf die Brutplätze haben und bitten die Rintelner Bürgerinnen und Bürger ebenfalls darum aufzupassen, dass von anderer Seite her nicht einfach Tatsachen geschaffen werden, indem Brutbäume illegal gefällt werden", bekräftigte Brandt die Bemühungen des NABU um den Kormoran.
Ein weiterer Schwerpunkt des NABU wird das "Rintelner Tümpelprojekt" bilden: Im Rahmen dieses Projektes, das die Lebensbedingungen heimischer Amphibien verbessern soll, werden insgesamt 10 bis 12 mindestens 250 Quadratmeter große Gewässer auf teilweise privaten und kommunalen Flächen angelegt: "Bisher hat es in Rinteln solch ein groß angelegtes Tümpelprojekt nicht gegeben. Bereits im Vorjahr konnte zusammen mit der Stadt Rinteln ein Gewässer für die Geburtshelferkröte gerettet werden, daran können wir mit diesem Projekt gut anknüpfen", so Brandt. Ebenfalls ein Novum wird im September 2010 die Landesvertreterversammlung des NABU Niedersachsen darstellen, die erstmalig von der NABU-Gruppe Rinteln ausgerichtet wird: "Wir freuen uns schon darauf, den ehrenamtlichen Naturschützern aus ganz Niedersachsen unser schönes Rinteln und seine Natur zu zeigen", betonte Büscher abschließend.Foto: privat