OBENKRICHEN (ih). "Große Vielfalt" heißt die neue Ausstellung in der Obernkirchener Filiale der Sparkasse Schaumburg. Gertrud Adrian aus Stadthagen hat mehr als 50 Bilder mitgebracht, die bis Ende Juni zu sehen sind. Adrian nicht nur jede Menge unterschiedliche Motive dabei. Auch die Maltechniken sind sehr verschieden. Joachim Gotthardt, Leiter der Sparkasse in Obernkirchen, wünschte der Künstlerin zur Eröffnung der Ausstellung viele Betrachter. "Normalerweise halte ich mich mit Meinungen zurück," sagte Gotthardt. Doch seit der letzten Ausstellung Adrians im Jahr 1996 habe sich die Arbeit der Künstlerin sehr gesteigert. Das liegt sicher daran, dass Gertrud Adrian das Malen vom Sehen her begreift. Man müsse erst sehen lernen, um zu malen. Das Studium der Natur sei die Grammatik der Malerei. So hat sie selbst bei der heimischen Künstlerin Ursula Dietrich das "Sehen" gelernt, viele Kurse besucht und ein Fernstudium absolviert.
Malerin Gertrud Adrian hat eine Ausstellung unter der Überschrift "Große Vielfalt" zusammengestellt.
Eine Technik hat es Adrian besonders angetan. Die Aquarellmalerei gehöre nach wie vor zum Schwersten und Reizvollsten in der Malerei. In der aktuellen zeitgenössischen Kunstszene besitze diese aber keinen hohen Stellenwert mehr. Adrian hat trotzdem einen Platz für diese Technik in ihrem Schaffen. Neben den Wasserfarben nutzt die Künstlerin die Tonwerttechnik, also das Arbeiten mit unterschiedlichen Bleistiften. Acrylfarben, egal ob mit dem Spachtel oder dem Pinsel, kommen auf Leinwand, Papier oder was sich gerade ergibt. Adrian malt aus dem Bauch heraus. Daher sind Auftragsarbeiten für sie nicht möglich. Doch wen ein Bild der Ausstellung "Große Vielfalt" anspricht, kann dieses erwerben. Insgesamt rund 1500 Bilder hat Adrian gemalt. Eins der neuesten zeigt die Obernkirchener Stiftskirche, mit Bleistift gezeichnet und als Aquarell gemalt. "Das habe ich schon früher versucht, und mir fast die Zähne daran ausgebissen," erinnert sich Adrian an die Anfänge. Die Ausstellung "Große Vielfalt" aber zeigt, dass mit den Jahren des Lernens auch harte Brocken unter den Händen der Kunst gefügig werden.
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