1. Amphibientod droht am Waldkater

    NABU Rinteln kritisiert das Verkehrsaufkommen und fordert eine Lösungen

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    RINTELN (ste). Nachdem die Temperaturen in den letzten Tagen stetig angestiegen sind und die ersten Nächte frostfrei waren, ist die Amphibienwanderung auch im Schaumburger Land im vollen Gange. Viele Naturschützer, darunter auch die Ehrenamtlichen der NABU-Gruppe Rinteln, sorgen dafür, dass Erdkröten, Molche und Feuersalamander sicher über die Straße gelangen.

    Aber leider nicht überall. In diesen Tagen macht dem Rintelner Naturschutzbund die Zufahrt zum Hotel und Restaurant "Waldkater" Sorgen: Auf den ersten Blick scheint die Welt in Ordnung, die Sonne flittert durch das noch lichte Blätterwerk der Buchen, doch schaut man genauer hin, kann man auf der gepflasterten Zufahrt zwischen Tennisplatz und "Waldkater" zahleiche dunkle Flecken erkennen. Die Naturschützer klären auf, dass es sich dabei um die Überreste von tot gefahrenen Erdkröten, Faden-, Berg- und auch Kammmolchen handelt, die trotz des Krötenzaunes den Weg auf die Straße gefunden haben und nicht im sicheren Eimer des NABU gelandet sind. Der Grund ist sofort zu erkennen, wie Nick Büscher, 1. Vorsitzender des Naturschutzbundes erläutert: "Wir haben am Waldkater ganz klar das Problem, dass wir den Zaun nicht auf der gesamte Länge der Laufstrecke der Amphibien ziehen können. Der Wanderweg zum Klippenturm beispielsweise darf von uns nicht versperrt werden, so dass viele Kröten und Molche einfach den Zaun umlaufen", so Büscher.

    Der Verursacher des alljährlichen Amphibientodes ist nach Ansicht der Naturschützer ganz eindeutig die Besucher des Gastronomie- und Hotelbetrieb "Waldkater". Vor allem in den späten Abendstunden, in denen die Wanderaktivitäten von Erdkröte & Co. am höchsten sind, ist ein erhöhtes Verkehrsaufkommen am Waldkater zu verzeichnen. Der NABU weiß aus eigenen Beobachtungen, dass die Autofahrer sich nicht daran halten, in diesem Bereich langsam zu fahren und vermuten Unwissenheit sowie Rücksichtslosigkeit als Ursache: "Es wäre schon geholfen, wenn in diesem Bereich Schrittgeschwindigkeit gefahren würde, um den Amphibien auf der Straße auszuweichen", so Thomas Brandt, zweiter Vorsitzender des NABU Rinteln.

    Langfristig wäre es den Naturschützern zufolge eine Überlegung wert, den Bau eines Krötentunnels in Erwägung zu ziehen, wofür sicherlich der ein oder andere solvente Spender in Frage käme.Foto: privat

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