1. Tief eintauchen in ein Meer aus bunten Bildern

    Sonderausstellung zeigt Kinderbücher und mehr von Ursula Janus

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    WIEDENSAHL (jl). Das Museum im "Alten Pfarrhaus" Wiedensahl hat am vergangenen Sonntag mit einer Sonderausstellung der Werke der Kinderbuchillustratorin Ursula Janus zur Museumssaison 2010 geöffnet. Neben zahlreichen Gästen sind auch etwa ein Dutzend Familienmitglieder der 2007 verstorbenen Künstlerin von weither angereist, um in der Ausstellung "Die drei Himmelswanderer" in ein Meer aus bunten Bildern einzutauchen. Der Titel ist der Name eines Kinderbuchs aus der Feder Janus‘ und wurde von Museumsleiter Kurt Cholewa ausgewählt. Die Ehefrau des Museumsleiters, Birgit Cholewa, hat in aufwendiger Arbeit alle Illustrationen und Texte der Bücher eingerahmt. So können die Besucher die Handlungsstränge im Vorbeigehen nachvollziehen. Die Wechselrahmen sind mit Seilen an der Decke befestigt. Direkt darunter stehen Vitrinen, in denen weitere Janus-Werke liegen. Neben den Originalen sind auch Entwürfe ausgestellt. Ein ganz besonderes Buch ist "Die große Reise von Birr und Mäxi". Dabei handelt es sich um eine nie erschienene Geschichte. Da es das Lieblingswerk von Museumleiter Cholewa ist, habe er sich als Ziel gesetzt, das Buch in nächster Zeit über einen Verlag oder aus eigenen Mitteln zu veröffentlichen. Auf die Frage, warum speziell dieses Werk sein Favorit ist, antworte Cholewa: "Die Illustrationen und Texte sind einfach genial". Außerdem sei auch ein regionaler Bezug vorhanden, da dieses Buch zwischen 1945 und 1950 entstand, als sich Janus in Luhden niederließ. Die Ausstellung beschränkt sich auf Kinderbücher der Autorin und Zeichnerin und präsentiert sechs dieser Werke. Insgesamt war Janus wesentlich aktiver und schuf im Laufe der Zeit etwa 1000 Werke in verschiedenen Kunststilrichtungen - von Holzschnitten über Aquarellzeichnungen und Kinderbüchern bis hin zu Landschaftsthemen. An diese hohe Zahl von Werken wurde allerdings nicht von Beginn an geglaubt. "Wir sind von knapp 500 Werken ausgegangen. Als wir angefangen haben zu archivieren, stellten wir fest, dass es vielmehr Werke sind", sagte Dr. Adolf Peeck, Vorsitzender des Heimatbundes Wiedensahl. Die Archivierungsarbeiten übernimmt Johannes Teubner aus Stadthagen. Bis jetzt hat er schon 400 Werke fotografiert, die Bilder nummeriert und digital archiviert. Bis Ende des Jahres werde ihn diese Aufgabe wohl noch beschäftigen, lachte Teubner. Nicht nur das umfangreiche Archiv werde er im Internet veröffentlichen, sondern auch eine Biographie über Ursula Janus. Diese sei bereits fast fertig, verriet der Archivar. Die ausgestellten Werke sind Eigentum der Ursula-Janus-Stiftung, die vom Heimatbund gegründet wurde und das Museum im "Alten Pfarrhaus" fördert. Dass sich diese Investition mehr als lohnt, beweist die überaus positive Resonanz der Angehörigen. Der Cousin der Künstlerin Gert Janus zeigte sich sichtlich stolz und berührt von der liebevollen Aufarbeitung der Janus-Kunstwerke. In der letzten Sitzung des Heimatbunds habe er den Termin der Ausstellung erfahren und sei "hoch beglückt, lachend und dankend nach Hause gefahren". Den Flurbereich der hinteren Ausstellungsräume gestaltete der Museumsleiter zur Janus-Dauerausstellung um. Portraitzeichnungen und weitere unveröffentlichte Kinderbücher finden hier ihren Platz. Alle Besucher sind willkommen, sich von der Ausstellung ein eigenes Bild zu machen. Das Museum ist Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Nach Vereinbarung unter Telefon 05726/774 sind auch Gruppentermine möglich. Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an