LANDKREIS (ih). Ein wenig unglücklich ist die Rentner und Rentnerinnen Partei (RRP) mit ihrem Namen. Denn die Ziele, die die kleine Partei verfolgt, betreffen weniger die heutigen Rentner, sondern die nachkommenden Generationen. "Meine Enkel werden mit dem gültigen Modell keine auskömmliche Rente mehr erhalten," sagte der Kreisvorsitzende Michael Kasior. In einem Pressegespräch hat die Kreis-RRP dargelegt, wie künftig in Deutschland ein funktionierendes Rentensystem aussehen könnte. Ein Blick über die Grenze in die Schweiz birgt die Lösung. Derzeit habe ein Rentner in der Schweiz mit rund 2000 Euro ein besseres Auskommen. Ein Rentner in Deutschland erhalte durchschnittlich 1000 Euro. "Das ist gravierend und betrifft langfristig viele", sagte Beisitzer Siegfried Kreft. Um die Änderung im Rentensystem zu erreichen, betreibt die RRP deutschlandweit Basisarbeit. Die Kreis-RRP setzt auf Veranstaltungen, einen regelmäßigen Stammtisch und nutzt seit kurzem den "Rundbrief" des Landesverbandes. Das persönliche Gespräch aber, etwa beim Einkaufen oder in der Stadt aber, wecke das Interesse besonders stark, so Schatzmeister Christian Bräuer.
Michael Kasior ist der Vorsitzende der RRP Schaumburg.
Christian Bräuer ist für das Geld der Kreis-RRP zuständig.Siegfried Kreft ist Beisitzer im RRP-Vorstand des Kreisverbandes.
"Wir erfahren bei den Veranstaltungen Zustimmung", so Kasior. Viele der heutigen Rentner sähen zwar die Problematik, doch die meisten kämen ja selbst noch irgendwie zu Recht. Ginge es dann aber ins Detail, zum Beispiel beim Aspekt Witwenrente, sei die Betroffenheit hoch. Denn bereits heute verringere sich die Rente eines verwitweten Ehepartners um die Hälfte.
Um mehr Menschen für die Pläne der RRP zu begeistern, denken die Verantwortlichen bundesweit über einen neuen Namen nach. Die jüngere Generation solle sich angesprochen fühlen, sagte Bräuer. Ein Beispiel wäre die "Allianz für Generationen". Auch eine Fusion der RRP mit anderen Parteien, die gleiche Ziele hätten, sei möglich, so Kasior. Es gebe derzeit Gespräche auf Bundesebene mit rund einem Dutzend Gruppierungen, die sich mit dem Thema Rentner und Generationen beschäftigen. Einzig mit der Partei "Die Linke" gebe es keinen gemeinsamen Nenner, obwohl die Themen ähnlich sind. "Davon grenzen wir uns ab. Die Linken wollen eine andere Republik." sagte Kasoir. Bis es soweit ist, arbeitet der Kreisverband weiter. Am Donnerstag, dem 8. April beispielsweise findet die nächste Veranstaltung in Bad Nenndorf statt. Im Restaurant "Babas" informiert die RRP über das angestrebte "Schweizer Modell". Jeden ersten Dienstag im Monat findet an selber Stelle ein Stammtisch statt, der offen ist für Mitglieder wie Interessierte. Foto: ih