LAUENAU (al). Nicht alle Ideen, die im Vorstand der "Lauenauer Runde" geboren werden, stoßen auf breite Zustimmung. Das hat Vorsitzender Karsten Sucker in der Jahresversammlung erleben müssen, als er von Überlegungen berichtete, auf der "Plaza" per Großbildleinwand die Fußballweltmeisterschaft übertragen zu wollen. Offenbar machte er die Rechnung buchstäblich ohne die Wirte. Denn Gemeindedirektor Uwe Heilmann wies darauf hin, dass Teilflächen an die Gastronomie vermietet seien. Diese wären über die mögliche Konkurrenz durch einen Bierwagen wohl nicht begeistert.
Nach 24 Jahren im Vorstand will sich Friedrich Wehrhahn (li.) nur noch um die Leitung des Bauteams der "Lauenauer Runde" kümmern. Vorsitzender Karsten Sucker dankte ihm für die bisherige Mitarbeit.
Zugleich warnte Heilmann davor, über "Plaza", "Sägewerk" und Bürgerhaus zu befinden, ohne mit der Gemeinde darüber gesprochen zu haben. Lauenau sei zwar bislang "großzügig und finanziell potent" gewesen, doch habe die Wirtschaftskrise auch den hiesigen Raum erreicht. Wenn allein die Betriebskosten für das "Sägewerk" an einem Winterwochenende sich auf 1500 Euro belaufen, müsse der Rat über eine Nutzungs- und Gebührenordnung nachdenken.
Die meisten Projekte der "Runde" sind offenbar unverändert von Erfolg gekrönt. Sucker erinnerte unter anderem an das Engagement bei der letztjährigen Rodenberger Wirtschaftsschau und dem "Deistertag", an den Verlauf der Fleckenfete und ging besonders auf die Beteiligung an den örtlichen Jubiläen ein: "Was wir da gezeigt haben, macht uns so schnell keiner nach." Der Weihnachtsmarkt habe sich an seinem neuen Standort in vollem Umfang bewährt. Dass es beim adventlichen Treiben auf der "Plaza" und im "Sägewerk" noch hier und da hakte, werde beim nächsten Mal berücksichtigt: "Das Bauteam arbeitet bereits daran", lobte Sucker die "jungen Jungs" der aus Rentnern bestehenden hilfsbereiten Handwerker-Gemeinschaft. Sorgen bereiten aber offenbar Teile der Weihnachtsbeleuchtung in der Ortsmitte. Die über der Straße angebrachten großen Girlanden seien inzwischen marode: "Da müssen wir uns etwas einfallen lassen."
Die bedeutendste Einrichtung für Lauenau und die "Runde" sei jedoch wieder die Eishalle gewesen, waren sich der Vorsitzende und sein Vorgänger Heyno Garbe einig. In diesem Zusammenhang lobte Garbe nicht nur die Unterstützung durch die Vereine, sondern auch die einer Reihe von Einzelpersonen, die bei Arbeitsspitzen oder plötzlichem personellen Engpass einzuspringen bereit sind. Für die nächste Saison bat er die örtlichen Gewerbetreibenden, entstandene "Lücken in der Bandenwerbung wieder zu füllen".
Der Vorsitzende berichtete von einem unvermindert andauernden Interesse insbesondere von Unternehmen an der "Lauenauer Runde". So stieg die Mitgliederzahl in nur zwölf Monaten um über zehn Prozent auf jetzt 272. Neben 67 Privatpersonen und 33 Vereinen gehören der Gemeinschaft jetzt 172 Unternehmen an; zunehmend auch aus dem Umland. "Um diese außerparlamentarische Interessenorganisation beneiden uns inzwischen viele Gemeinden", kommentierte Bürgermeister Heinz Laufmöller in einem Grußwort
Karsten Sucker wurde für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Stellvertreter bleiben Karl-Heinz Bruns und Klaus Kühl. Der weitere zweite Vorsitzende Friedrich Wehrhahn schied auf eigenen Wunsch nach 24-jähriger Tätigkeit aus. Er wird künftig ausschließlich das Bauteam leiten. Weiterhin zuständig bleiben Günter Krzon für die Kasse, Rainer Brinkmann für die Mitgliederverwaltung und Günther Krüger für das Protokoll. Dem Beirat gehören aus dem Gewerbe Werner Benz, Ralf Staaks, Frank Frevert, Lutz Fritsche, Ralf Iwan, Manfred Steffen sowie Ralph Quest für die nicht wieder kandidierende Gudrun Rettky an. Die Vereine werden durch Bärbel Fatzler, Gerth Baerfacker, Erhard Meyer, Marlis Piske, Friedrich Hecht sowie durch den Feggendorfer "Vereinskomitee"-Vorsitzenden Uwe Budde vertreten. Sprecherin der Einzelmitglieder ist Bruni Kölling. Nur die Absicht, bereits einen neuen "Marktmeister" für den ausgeschiedenen Klaus Kühl präsentieren zu können, ließ sich nicht verwirklichen. Die Verhandlungen seien noch im Gange. Als weitere Aktivitäten kündigte der Vorsitzende neben der weiteren Erneuerung der lokalen Internetseiten der "Lauenauer Runde" wie auch die über Lauenau die nächste Fleckenfete am 31. Juli und eine Modenschau am 6. und 7. August an. In 2011 könnte die Verleihung der Fleckenrechte vor dann 475 Jahren Anlass für größere Vorhaben sein. Da dazu auch das Braurecht gehört, passt ein weiteres lokales Ereignis: Vor dann 150 Jahren hatte Braumeister Sebastian Rupp die örtliche Biertradition begründet. Foto: al