APELERN (al). Verzweifelt sucht der Vorstand des DRK-Ortsvereins Apelern eine Nachfolge für die bisherige Vorsitzende Adelheid Maurer. Noch ist niemand in Sicht, der am Sonntag, 11. April, in der Jahreshauptversammlung zu einer Kandidatur bereit wäre. Findet sich weiterhin niemand, könnte dem Verein sogar die Auflösung drohen.
Ratlos über die Zukunft des Apelerner DRK-Ortsvereins: Adelheid Maurer (re.) und Simona Vogel.
"Ich weiß mir keinen Rat mehr", erklärte Maurer jetzt im Pressegespräch. Denn auf diese Weise will sie die seit 52 Jahren bestehende Gemeinschaft mit ihren 150 Mitgliedern nicht enden lassen. Aber nach jetzt 16 Jahren sei für sie unwiderruflich Schluss. Schon 2006 habe die seit 1994 tätige Verantwortliche aufhören wollen. Weil sich damals niemand fand und das Jubiläum vorzubereiten war, stimmte sie einer erneuten Kandidatur zu. Und auch vor zwölf Monaten ließ sie sich noch einmal breitschlagen – "zum allerletzten Mal für ein Jahr". Das ist jetzt um.
Maurer geht es nicht nur um neue persönliche Freiheiten, nachdem sie seit jeher stets in örtlichen Vereinen Verantwortung zu übernehmen bereit war – und dies immer mit Engagement ausfüllte. Sie sieht einen regelmäßigen Wechsel als notwendig für neue Ideen an. Dass aber die Suche nach einer Nachfolge so schwierig sei, habe sie nicht vorausgesehen. Mehrfach sei sie schon die Mitgliederlisten durchgegangen, habe zu überreden versucht und auch unter Nichtmitgliedern mögliche Kandidaten erwogen. Am Ende sei immer nur ein "Nein" gekommen.
Natürlich ist Maurer ehrlich. Der Vorsitz bereite schon Arbeit, verweist sie auf das jährliche Programm der Rotkreuzler bis hin zu Sammlungen und Blutspendeterminen, Klönnachmittagen und Ausflügen. Die Verantwortung sei zwar auf mehrere erfahrene Schultern im Vorstand verteilt, doch ein Vorsitzender bleibe eben der "Motor". Und dafür habe sie nicht mehr die Kraft, obwohl sie das Ehrenamt viele Jahre neben Beruf, Familie, Haus und Hobby ausübte.
Eigentlich würde das Ausscheiden der Vorsitzenden sofort auf ihre bisherige Stellvertreterin Simona Vogel zulaufen. Diese würde das wohl auch machen – wenn nicht die berufliche Tätigkeit ein entscheidendes Handicap wäre. Die Arbeit im Einzelhandel beanspruche sie bis in die Abende hinein und regelmäßig auch an Wochenenden. Das ist im Vorstand bereits berücksichtigt worden: Ausflüge und Versammlungen finden sonntags statt.
"Wir suchen weiter", haben Maurer und Vogel inzwischen erklärt. Sie wollen alles daran setzen, bis zur Versammlung noch eine Lösung zu finden. Wenn nicht, bleibt der restliche amtierende Vorstand für die verbleibenden zwei Jahre der laufenden Wahlperiode im Amt. Simona Vogel hätte dann die Vakanz aufzufangen. Ein Dauerzustand sei das aber nicht, betonen beide. Das Ende des Ortsvereins wäre wohl vorprogrammiert. Foto: al