LAUENAU (al). Beim Heimat- und Museumsverein Lauenau ist an allen Ecken und Enden was los. Die Arbeitsgruppe Bergbau buddelt sich durch den Deister. Die Eisenbahnfreunde Sünteltalbahn lassen wieder Züge durch den Lauenauer Bahnhof rollen, auch wenn es "nur" ein Modell ist. Und die engagierten Helfer im Museum bereiten nach der vielbeachteten Weihnachtsausstellung schon wieder eine neue Schau vor. Außerdem geben sie dem ehemaligen Stall des "Gesindehauses" ein anderes Ausstehen.
Trotz Krankheit immer dabei: Vorsitzender Jürgen Schröder (rechts) dankt Erhard Meyer.
Immer im Blickpunkt von Aktionen des Heimatvereins: das "Gesindehaus" mit seinem Museum.
Vier ganz große Aktionen haben die Heimatfreunde im abgelaufenen Jahr organisiert, wobei Aktivitäten am "Feggendorfer Stolln" und im Klubheim der Modelleisenbahner gar nicht einmal mitgezählt sind: Jeweils Hunderte von Zuschauern haben "Lauenau unter Dampf" mit Oldtimertreckern, Modellbahnen, Dampfmaschinen und Mini-Motoren sowie die Theateraufführung um den Lauenauer "Bierstreit" im Rahmen des Fleckenjubiläums gesehen. Tausende erlebten "Lauenau zum Anfassen" auf dem hannoverschen "Schorsenbummel" mit Eisblock und Holzscheiten aus dem Deister. Und annähernd 2000 Besucher kamen in die dekorierten "Weihnachtszimmer" aus 130 Jahren im Museum. Das alles habe "viel Arbeit aber auch viel Spaß gemacht", bilanzierte Vorsitzender Jürgen Schröder.
Besonders die Erinnerung an alte Festtage sei für den Heimatverein ein ganz wichtiger Schritt gewesen: "Da sind auch Lauenauer gekommen, die noch nie in unserem Museum waren", freute sich Schröder, der aus anderen Eintragungen im Gästebuch berichtete: Als Wohnorte waren unter anderem Berlin, Hildesheim und Osnabrück vermerkt.
Dankbar zeigte er sich für die vielfältige Hilfe – auch in handwerklicher Hinsicht. "Das sieht ja keiner von der Straße aus", erklärte er zur anhaltenden Restaurierung des Stallanbaus, der inzwischen Fußboden, Fenster und Türen erhalten hat. Doch der kleine Schuppen dürfte die Platzprobleme nicht lösen, über die sich die Eisenbahnfreunde beklagen. Dass deren "Züge bald auf der Straße fahren", wie Sprecher Hans-Werner Miek erklärte, hat etwas mit dem stürmischen Baufortschritt zu tun. Die Schienenexperten wollen den Lauenauer Bahnhofsbereich als kleine Modulanlage erstellen; doch dafür ist das Klubheim in der Coppenbrügger Landstraße viel zu klein. Hinzu kommt die immer umfangreicher werdende Sammlung an Originel-Uniformen und –Akten, an Gegenständen, Fotos und Filmen.
Für besonderes Engagement im Verein zeichnete Schröder Gerd Böttcher und Erhard Meyer aus. Vor allem Meyer wurde gelobt, weil er trotz schwerer Erkrankung sich um viele Belange des Heimatvereins kümmert. Für den nicht wieder kandidierenden zweiten Vorsitzenden Friedrich-Karl Reinecke wurde Tobias Weber gewählt.
Arbeit gibt es für Vorstand und Helfer mehr als genug. Das bevorstehende hundertjährige Jubiläum der Albert-Schweitzer-Schule soll eine Sonderausstellung zur lokalen Schulgeschichte begleiten. Dafür dürften die Heimatfreunde eine weitere große Heizkostenrechnung in Kauf nehmen. Normalerweise ist nämlich ihr "Gesindehaus" im Winterhalbjahr geschlossen. Doch schon die Schau der Weihnachtszimmer verursachte einen hohen Aufwand. "Mal sehen, was da auf uns zukommt", sorgte sich Schröder. Foto: al