1. Mozart steht auf dem Stundenplan

    Kinder-Oper Papageno gastiert in der Grundschule / "Die Zauberflöte" zum Mitmachen

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    MEERBECK (nb). Wenn Prinz Tamino im Reiche Sarastros unterwegs ist und Papagena und Papageno sich in zärtlichen Arien akustisch anschmachten, denken Klassikfans eher an ein oppulentes Opernhaus, nicht an eine Grundschule. Dass berühmte Opern wie Mozarts Zauberflöte hier durchaus einen Platz haben sollten, zeigten die Reaktionen des jungen Publikums. Irene Hahn und Gregor Braun, Opernsänger aus Österreich, bewiesen mit ihrem Programm, wie einfach es sein kann, Kinder für die Welt der klassischen Oper zu begeistern. Kennenlernen und Mitmachen ist das Prinzip der "Kinder-Oper Papageno" aus Wien. Ganz nach Lust dürfen die Kinder in die Rollen der Figuren schlüpfen, können dabei improvisieren und sich so mit der Handlung identifizieren. Wer nicht selbst "auf der Bühne" stehen möchte, ist auch als "Zuschauer" mittendrin: Die Kinder gestalten die Oper unter Anleitung gemeinsam. Der akustische Rahmen stammt dabei teils vom Band, teils singen die beiden Profis selbst. Das Stück wird altersgerecht aufbereitet und auf entscheidende Szenen beschränkt. Vorab erklärt das Sängerpaar Handlung und Szenenverlauf und würzt immer aufs Neue mit Erklärungen. Auf diese Weise lernen die Schüler Fachbegriffe wie die "Kolloratur" kennen und verstehen. Interessierte Grundschüler hatten das Stück anhand von Lehrmaterial bereits vorbereitet und für ihre Hauptrolle zuhause eifrig geprobt und Text auswendig gelernt. Am Tag der "Aufführung" werden die Szenen erstmalig gespielt und noch einmal "angeprobt", so dass auch der Vorgang der Inszenierung für die Schüler greifbar wird. Als Nachwuchsschauspieler stellten sich Sönke als Tamino und Sara als Pamina zur Verfügung, Annika schlüpfte in die Rolle der Königin der Nacht, Leander in die des Sarastro und Leon wurde als Schlangenkopf zum "Anführer" eines furchterregenden Ungeheuers. Den hurmorvollen Höhepunkt lieferte "Maestro" Pascal, der es mit ein wenig Hilfe zu einer Hochgeschwindigkeitsleistung im Dirigieren brachte. Seine Mitschüler belohnten das mit schallendem Lachen und Applaus. Lustige Sprüche und lockere Atmosphäre kamen bei den Kindern an. "Unser Ziel ist es, die Hemmschwelle zur Oper bei Kindern herunter zu setzen", erklärte Braun, der als trotteliger Pamino die Herzen der Kinder schnell erobert hatte, "das ist ein ganz anderer Zugang, als wenn man nur da sitzt". Foto: nb

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