1. Ingmar Lazar erweckt Frederic Chopin wieder zum Leben

    Brillantes Klavierkonzert im Spiegelsaal begeistert die Besucher

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    AUETAL-REHREN (tt). Frederic Chopin, der begnadete polnische Komponist, Pianist und Pädagoge, der am 1. März 1810 in Zelazowa-Wola bei Warschau als Sohn eines Franzosen und einer Polin geboren wurde, hätte seine helle Freude gehabt, wenn er 200 Jahre später im Spiegelsaal der "Alten Molkerei" in Rehren gesessen und Zeuge geworden wäre, wie ein musikalisches Ausnahmetalent seine nicht einfachen Werke virtuos zu Gehör bringt. Dem Auetaler Kulturverein war es gelungen, für ein Klavierkonzert mit Ingmar Lazar einen jungen Pianisten verpflichten zu können, der schon bald in der klassischen Musikszene weltweit auf sich aufmerksam machen wird. Wie auch Chopin, der im frühen Kindesalter der Musik "verfallen" war, ist auch der 18-jährige junge Franzose mit fünf Jahren zur Musik gekommen und hat seitdem einige internationale Klavierwettbewerbe erfolgreich bestritten. Zurzeit studiert er am Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF) der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Ingmar Lazar gehört zur Klavierklasse von Professor Krainow. Sein Konzert im Auetal wird nicht nur den über 60 Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben, auch die Mitglieder des "Malkreises" des Kulturvereins haben aus Anlass des einmaligen Erlebnisses bleibende Werte geschaffen und die romantischen Charakterstücke Chopins mit Pinsel und Farbe auf Leinwand festgehalten. Einige der Bilder verschönerten den schlichten "Konzertsaal" und sorgten für ansprechende Atmosphäre. Musikwissenschaftler Peter Abel aus Stadthagen sorgte in lockerem Ton als Moderator dafür, dass die Besucher die Musik Chopins besser verstehen und lieben lernten. "Chopin komponierte weitestgehend nach seinem Seelenzustand und seine Kompositionen waren härteste Arbeit", so Abel, der weitere Details aus dem Leben eines Genies preisgab, das leider viel zu früh im Alter von 39 Jahren verstarb.

    Doch im Mittelpunkt des Abends stand Ingmar Lazar, der am Flügel von Swetlana Strecker bescheiden im Auftritt war, es aber glänzend verstand, den Musikwerken von Chopin seine eigene Interpretation zu schenken. Beeindruckend seine Konzentration, sein Einfühlungsvermögen und sein Gehör für musikalische Nuancen. Ingmar Lazar spielt nicht nur klassische Musik, er lebt diese Musik. Sein Konzert war gleich nach dem einleitenden Stück mit der Fantasie op. 49 ein Hochgenuss. Brillant seine Etüden und Mazurken op. 59 oder sein Walzer, der allerdings nicht zum Tanz bestimmt war. "Wir müssen dem Kulturverein danken, dass er es möglich gemacht hat, diesen Nachwuchskünstler ins Schaumburger Land zu holen. Er wird den Musikkennern noch viel Freude bereiten", so abschließend Peter Abel, nachdem sich die Zuhörer nach zweieinhalb Stunden mit stehenden Ovationen von Ingmar Lazar verabschiedet hatten.

    Foto: tt

    Der Vorsitzende des Kulturvereins, Thomas Priemer, bedankt sich bei Ingmar Lazar (li.) und Peter Abel für das einmalige Musikerlebnis.

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