1. Gute Musik am Spazierstock

    Kultur Stadthagen ermöglicht auf letztem Saisonkonzert eine Entdeckungsreise in die Donaumonarchie

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    STADTHAGEN (mr). Zum Abschluss der Saison hat der Verein Kultur Stadthagen für seine Gäste noch einmal etwas ganz Besonderes bereitgehalten:

    Gemeinsam mit dem Rezitator Hanjo Kesting begaben sich die Zuhörer im Kaminsaal des Schlosses auf eine "musikalisch geschichtliche Entdeckungsreise in der Donaumonarchie: Csakan und Biedermeier: virtuose Musik der Frühromantik für Spazierstockblockflöte.

    Die Flötistin Siri Rovatkay-Sohns, Professorin an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, ließ die in einen Spazierstock eingebaute Blockflöte eindrucksvoll aufleben. Begleitet wurde sie von ihrem Mann, Lajos Ravatkay, am Tafelklavier.

    Kesting gab zwischendurch Einblicke in die Geschichte, vermittelte einen Überblick über die alten Instrumente, für sie geschaffene Kompositionen und vergaß nicht zu erwähnen, dass eine Komposition noch nie auf einem öffentlichen Konzert gespielt worden ist:

    Erzherzog Rudolph von Österreich schloss die "Variations pour le Pianoforte avec l’Accompagnement d’un Csakan" am 18. März 1810 ab. Die "Uraufführung" in Stadthagen fand am 14. März 2010 statt. In Vergessenheit ist die Spazierstockflöte auch bei anderen Künstlern nicht geraten. Unter den Gästen im Kaminsaal mischte sich Bernhard Mollenhauer, dessen Ur-Ur-Großvater die Czakan auf einer Wanderreise kennengelernt und als Instrumentenbauer sofort in sein Sortiment mit aufgenommen hatte.

    Mollenhauer, von Beruf Holzblasinstrumentenmachermeister, stellt sie wieder her: als kleine Serie und individuell auf die Wünsche der Künstler zugeschnitten.

    Denn es ist gar nicht schwerer, dieses Instrument zu spielen, erklärt Rovatkay-Sohns.

    Es habe sogar noch zweieinhalb Oktaven mehr. Einzig sei die Balance zu beachten, schließlich ist das gute Stück durch den Spazierstock um einiges länger als eine normale Blockflöte.

    Ein interessanter und kurzweiliger Nachmittag klang mit Plausch und einem Umtrunk aus. Dr. Bernward Bock, erster Vorsitzender, bedankte sich bei Mitgliedern, Mitarbeitern und Gästen für die gute Zusammenarbeit und den positiven Zuspruch. "Ich wäre ohne Mitarbeiter, Freunde im Verein und Sie als Zuhörer gar nichts." 31 Jahre besteht Kultur Stadthagen und Bock ist sicher: "Wir werden in der gleichen Art und Weise weitermachen".

    Foto: mr

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