LAUENAU (al). Für die 16-jährige Katinka Wittekindt ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Überglücklich kehrte sie mit einer Bronzemedaille von den Deutschen Meisterschaften der U17-Judoka zurück. Am Nürburgring hatten sich die besten Kämpferinnen gegenseitig nichts geschenkt. Das musste auch Katinka erleben. Doch mit einem Durchmarsch in der Trostrunde besiegelte sie ihren späteren Erfolg. Im vergangenen Jahr war sie beim Bundesturnier noch auf einem 9. Platz gelandet.
Den jetzigen Auftakt in der Gruppe bis 52 Kilogramm markierte zwar noch ein Freilos. Doch der erste Kampf wurde gegen die Vizeeuropameisterin und spätere deutsche Meisterin Katharina Pfeiffer schon zu einem schweren Brocken. Die Lauenauerin dominierte zwar noch und ging sogar mit mittlerer Wertung in Führung. Doch ein klitzekleiner Haltungsfehler reichte Pfeiffer für den späteren Sieg.
Wittekindt ließ sich nicht beirren. Sie nutzte die lange Wartezeit bis zum Beginn der Trostrunde, sich neu zu konzentrieren. Dann ging es Schlag auf Schlag: Der erste Kampf ging nach gerade einmal 20 Sekunden zu Ende. Danach stand Angstgegnerin Rebecca Bräuniger auf der Matte. Diese ging zwar noch in Führung; doch dann legte Wittekindt los: Mit Fußinnensichel markierte sie den weiteren Siegeszug. Für eine Württembergerin war nach wenigen Sekunden der Kampf zu Ende, eine Gegnerin aus Hessen bekam einen Hüftwurf zu spüren.
Damit stand Wittekindt im "kleinen Finale" um Platz Drei – und vor drei Stunden Wartezeit. Mit Schlafen, Essen und Schwester Merle als Aufwärmpartnerin wurde die Zeit überbrückt. Gegnerin Schari Streich hatte der Lauenauerin aber nichts entgegen zu setzen. Schnell geriet sie in Bodenlage, Katinka setzte einen Haltegriff an – und Streich gab vorzeitig auf.
Auch Merle Wittekindt und Sophie Ting teilten die Freude ihrer Teamkollegin. Sie waren als jüngster Jahrgang nach dritten Plätzen bei den Norddeutschen Meisterschaften ebenfalls auf Bundesebene startberechtigt gewesen. Allein das war schon ein persönlicher Riesen-Erfolg. Das vorzeitige Ausscheiden nahmen sie mit Gelassenheit. Schließlich zeigten sie sich unerschrocken und kampflustig gegen die leistungsstarke Konkurrenz.
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