1. TuS beschäftigt sich mit gesellschaftlichem Wandel

    100-jähriges Bestehen im Jahr 2012 / Dieter Fischer als Vorsitzender bestätigt / Zahlreiche Ehrungen und Urkunden überreicht

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    NIEDERNWÖHREN (wtz). Die bevorstehenden Veränderungen in der Gesellschaft beschäftigten die Mitglieder des Turn- und Sportvereins Niedernwöhren auf ihrer Jahreshauptversammlung. Sowohl Bürgermeister Klaus Seehausen als auch der wiedergewählte Vorsitzende Dieter Fischer bereiteten die Mitglieder des Sportvereins auf notwendige Veränderungen vor. Ihr gemeinsames Fazit lautet: "Sport vor Ort – eine Aufgabe für Kommune und Verein!"

    In seinen Grußworten an die Versammlung war es Klaus Seehausen, der als erster Redner die zahlreichen Facetten des demographischen Wandels anführte. In der Gemeinde, so sein Ausblick, wird die Zahl der Einwohner bis zum Jahr 2015 um 15 Prozent sinken und somit auf das Niveau von 1995 zurückfallen. Dies jedoch in einer völlig anderen Altersstruktur. "Wir werden weniger, älter, weiblicher und internationaler", brachte Dieter Fischer später die Veränderungen auf den Punkt.

    Trotz dieses Wandels sowie den deutlichen Mindereinnahmen in der kommunalen Kasse will die Gemeinde die Zuschüsse an den Sportverein nicht kürzen. "Dafür ist die Arbeit des Vereins zu wichtig", so Seehausen. Er machte jedoch deutlich, dass "vieles nicht mehr selbstverständlich sein wird und Wünsche nicht mehr sofort erfüllt werden können".

    Als "dramatisch" bezeichnete Dieter Fischer die anstehenden Veränderungen, denen sich der Verein als Herausforderung stellen müsse, "um zukunftsfest zu werden". Er verwies auf ein anderes Sportverhalten älterer Menschen. "Bei denen steht Radfahren an oberster Stelle", machte er beispielhaft auf der Grundlage einer Verhaltensstudie deutlich. "Darauf müssen wir als Verein reagieren."

    Zudem bereite die nachlassende Vereinsbindung Sorgen. Die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitglieder würden spezifischer und seien einem deutlicherem Wandel unterworfen. Man stehe in Konkurrenz mit anderen Sportanbietern wie Sportstudios oder auch bereits der Volkshochschule. Dies führe zu einer höheren Fluktuation unter den Mitgliedern. Mögliche Kooperationen mit anderen Vereinen führte er als Lösungen an. "Der Mittellandkanal ist keine trennende Barriere. Über diesen führe eine Brücke und Brücken hätten schließlich etwas verbindendes, so Fischer mit Blick in Richtung Wiedensahl und den dortigen Sportangeboten.

    Die finanzielle Situation des Vereins ist nach Ausführungen von Kassenprüfer Ernst Führing "in Ordnung und nicht dramatisch". Zwar habe man noch 37.000 Euro Schulden wegen des Sporthausbaus; "andere Vereine stünden jedoch ganz anders dar". Dennoch schloss man das vergangene Jahr mit einem Defizit von 5.500 Euro ab.

    Geholfen hat dem TuS die Umwandlung eines Darlehens in einen Zuschuss durch die Gemeinde Meerbeck. "Sonst hätte es schlecht ausgesehen", so der stellvertretende Vorsitzende Günter Fließ.

    Bei den anstehenden Neuwahlen wurde Dieter Fischer mit zwölf Gegenstimmen erneut an die Vereinsspitze gewählt. Ohne Gegenstimmen bestätigt wurden der stellvertretende Vorsitzende Günter Fließ, Sportwart Björn Hamelberg, Schriftführer Ernst-Peter Blatt und die stellvertretende Kassenwartin Iris Schmidt. Die bisher vakante Position des Kassenwartes wird zukünftig Wolfgang Müller übernehmen, der mit sieben Gegenstimmen gewählt wurde. Gemeinsam will der Vorstand den Blick nach vorne, auf das 100-jährige Vereinsjubiläum im Jahr 2012 richten.

    Aus den Reihen der über 1.150 Mitglieder konnten Melanie Nolte, Jennifer Heine, Andrea Dettmer, Claudia Lattwesen, Nina Eckert, Günther Wilkening, Nadine Völkening, Sascha Tänzer und Julia Drape für 25-jährige Treue geehrt werden. Urkunden für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Burkhard Meyer und Helmut Busche überreicht. Reinhold Nolte ist bereits 50 Jahre und Werner Schildmeier 60 Jahre im Verein dabei.

    Foto: wtz

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