STADTHAGEN (mr). Der Diplom Pädagoge Olaf Jantz hat auf Basis von ganz vielen Gesprächen mit Beteiligten ein Zwischenfazit des Projektes "Gewaltprävention in der außerschulischen und schulischen Stadthäger Jugendarbeit" gezogen: Die Akteure befinden sich auf einem guten Weg, Stadthagen hat viele Ressourcen, es passiert viel. Die Kommunikation, Transparenz, genaue Zieldefinition, das "Wir-Gefühl" in der Zusammenarbeit und die Verständigung mit den Jugendlichen sind jedoch noch ausbaufähig.
In großer Runde diskutieren die erwachsenen Beteiligten über das Jugendprojekt zur Gewaltprävention.
Interessiert haben 37 Beteiligte aus Verwaltung, Politik, Schulen, Polizei, Institutionen und Vereinen die Ausführungen von Jantz aufgenommen, sich Notizen gemacht und anschließend darüber diskutiert. Jantz lobte in seinem Zwischenbericht die Vielzahl an Beteiligten. Ihm sei in den Gesprächen sehr viel Motivation begegnet, etwas zu verändern. Die Einstellung sei überwiegend positiv. Das sei in kommunalen Prozessen nicht unbedingt üblich.
Dennoch wüssten die Beteiligten oftmals gar nicht oder nur ungenau Bescheid darüber, welche Aufgaben andere Akteure in dem Prozess übernehmen und welche genauen Ziele die Stadt als Initiator mit dem Projekt verfolgt. Sicherlich gingen alle Gedanken in dieselbe Richtung, doch eine genaue Definition und Aufgabenverteilung fehle. Und damit einhergehend Transparenz.
Jantz stellte außerdem fest, dass unter den Beteiligten noch zu sehr im "Wir und Ihr" gedacht wird. Der Konkurrenz-Gedanke sei grundsätzlich nicht verkehrt, doch gelte es die richtige Balance zu finden zwischen Kooperation und Konkurrenz.
Sehr wichtig ist ihm, dass noch mehr zwischen den Jugendlichen differenziert werde. Es gibt keine Stereotypen, auf die einheitliche Konzepte passen. Projekte müssten auf die verschiedenen Anforderungen der Jugendlichen zugeschnitten werden. Vor allem sei entscheidend, nicht zu warten, bis sich die Jugendlichen in das "Territorium" der Erwachsenen trauen. Vielmehr gelte es, sich als Erwachsener den Denk- und Sichtweisen der Jugendlichen zu nähern, auch im wahrsten Sinne ihre Welt zu betreten und sie aktiv in die Prozesse mit einzubinden. Denn: "es braucht authentische Stimmen", die nur von den Jugendlichen kommen können und nicht von ihren Vertretern.
Bei allen Anregungen sieht Jantz in Stadthagen viel Potenzial, das Projekt erfolgreich voranzubringen. Denn schließlich ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür bei den Beteiligten vorhanden: Motivation. Foto: mr