AUETAL (tt). Nach dem Start im August 2008 hat sich das Seniorentaxi im Auetal zu einem Erfolgsprojekt gemausert. Das Angebot ist für Senioren ab 60 Jahre gedacht, die die Möglichkeit erhalten sollen, insbesondere das Grundzentrum in Rehren mit den dort ansässigen Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten zu erreichen. Seit Mai 2009 können auch Menschen mit einer Behinderung von mindestens 50 Prozent das Angebot nutzen. Die Mitglieder des Jugend- und Sozialausschusses der Gemeinde plädierten jetzt in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig für eine Fortführung des Modells. Danach können Senioren ab 60 Jahren bei der Gemeindeverwaltung eine Berechtigungskarte beantragen und später auch bei den Ortsvorstehern Bons im Wert von je 2, 50 Euro kostenlos beziehen. In einer ersten Auswertung wurde festgestellt, dass das Seniorentaxi in der Zeit vom 1. August 2008 bis 31. März 2009 insgesamt 84 Mal genutzt wurde. In dem jetzt ausgewerteten Zeitraum vom 1. April bis 31. Dezember 2009 stieg die Nutzung um 170 Prozent auf 224 Fahrten. "Ab dem zweiten Halbjahr 2009 wurde das Angebot des Seniorentaxis über Informationsmaterial in Form von Flyern und durch die Presse verstärkt publik gemacht", so Olaf Humke von der Gemeindeverwaltung. "Das Seniorentaxi wird von Bürgern aller Ortsteile genutzt", so Humke weiter. Meist sei das Fahrziel Rehren. 141 An- und 128 Abfahrten wurden für Rehren notiert. Die Hauptzeit, in der das Seniorentaxi genutzt wird, liegt am Vormittag zwischen 8 und12 Uhr. "Damit haben wir genau das erreicht, was wir erreichen wollten, nämlich den Senioren die Anfahrt zu den Ärzten oder zum Einkaufen zu erleichtern", ergänzt Bürgermeister Thomas Priemer in der Sitzung. Die Kosten liegen im kalkulierten Bereich. "Ursprünglich waren 600 Fahrten in zwölf Monaten mit einem Kostenaufwand von 3 000 Euro eingeplant", erklärte Humke. Im Auswertungszeitraum April bis Dezember 2009 seien der Gemeinde für 224 Fahrten Kosten in Höhe von 1 265 Euro entstanden. Dennoch machte der CDU-Ratsherr Torben Sven Schmidt den Vorschlag, die Altersgrenze auf 65 Jahre heraufzusetzen. "Ich halte es für problematisch, wenn Leute, die das Seniorentaxi nicht in Anspruch nehmen müssten, weil sie mobil und finanziell gut ausgestattet sind, diese Zuschüsse erhalten", so Schmidt. "Ich bin überrascht und erfreut, dass das Angebot so gut ankommt. Die Altersgrenze sollte nicht angehoben werden, denn es gibt auch 60-Jährige, die keinen Führerschein haben. Da die Kosten im Rahmen geblieben sind, sind Veränderungen nicht notwendig", agumentierte dagegen Ursula Sapia von der SPD und Rüdiger Teich (SPD) ergänzt: "Das Seniorentaxi ist eine hervorragende Alternative zum öffentlichen Personennahverkehr. Mit dem Taxi sind die Senioren flexibeler und somit ist ihr Zeitfenster für Einkäufe und Arztbesucher größer". Man solle auf jeden Fall die demografische Entwicklung abwarten und erst dann über eine Anhebung der Altersgrenze nachdenken. Zustimmung gab es auch von Jürgen Menke von der WGA. "Das Projekt läuft gut und deshalb sollte man daran jetzt auch nichts ändern". Foto: tt
Ursula Sapia (SPD) ist der Meinung, Veränderungen seien nicht notwendig, weil die Kosten im kalkulierten Rahmen liegen. AU03TT90 2 Für Rüdiger Teich ist das Seniorentaxi eine hervorragende Alternative zum öffentlichen Personennahverkehr.