1. "Gute Geister" mit knorrigem Antlitz

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    RINTELN (km). Zum typischen Bild heimischer Landschaft tragen Jahr für Jahr die Kopfweiden bei, die in der Regel zu den ersten Frühlings-Indikatoren zählen. Bereits wenige Wochen nachdem ihnen eine "Glatze" verpasst worden ist, treiben sie schon wieder heftig ihre neuen Zweige aus.

    Die Weiden konnten übrigens vor einiger Zeit ein medizinisches Jubiläum "feiern": Die Phenolglykosiden, die in ihrer Rinde stecken, werden nämlich seit altersher als Teil von Arzneien gegen akute und chronische Beschwerden, leichte Erkältungen und Infektionen - und auch gegen leichtes Schädelbrummen verschrieben. Mit dem Stoff Salicin im Rindensaft konnte vor gut hundert Jahren die Acetylsalicilsäure entdeckt werden, die auch im Aspirin so manchen Kater verscheucht. Ob das gar das Werk jener guten Geister ist, die, wie viele Insider behaupten, in den Korbweiden wohnen sollen? - Auch wenn manchem Spaziergänger der Schnitt der Kopfweiden im Frühling wie ein Kahlschlag erscheint - er macht gerade bei den "Senioren" unter den Bäumen Sinn. Ohne regelmäßige Pflege könnte sonst der meist hohle Stamm der prachtvollen Exem-plare unter der schweren Last der Äste bersten. Außerdem nehmen die Kopfweiden den harten Schnitt nicht krumm, wie man immer wieder sehen kann: innerhalb kürzester Zeit glänzen sie wieder mit neuen, zartgrünen Blättern. Die schönen Bäume werden indessen nicht nur von den Menschen, sondern auch von einer Vielzahl verschiedener Tiere besonders geschätzt. Zum Beispiel die Bienen mögen den Nektar der weiblichen Weiden gleich nach den schmackhaften Pollen von Hasel und Erle als willkommene Abwechslung. Foto: km

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