1. "Wollen den Schulterschluss mit dem Landkreis Nienburg"

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    HAGENBURG (g). Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote begrüßte zur Verbandsversammlung der 110 Wehren des Landkreises Schaumburg in der Mehrzweckhalle in Hagenburg 221 Delegierte. Grote machte unter dem Jahresmotto "Deine Zukunft - Feuerwehr" Anmerkungen und Erläuterungen zur künftigen Arbeit der Wehren im Schaumburger Land. "Verglichen mit den in früheren Jahrzehnten zu bewältigenden Herausforderungen erscheint die Ausgangsposition des Systems Feuerwehr heute gar nicht so schlecht", sagte er. Die Feuerwehr sei nach wie vor das mitgliederstärkste Hilfeleistungssystem mit dem größten Flächendeckungsgrad in Deutschland. Die Bevölkerung honoriere diese Bereitschaft und die Leistungen mit einem hohen Vertrauen. Der Beruf des Feuerwehrmannes genieße das höchste gesellschaftliche Ansehen, auch im Ausland sei das Bild der deutschen Feuerwehren positiv. Nach wie vor werde ein Großteil der Feuerwehrarbeit ehrenamtlich gemeistert, oft mit einem überdurchschnittlichen Engagement und mit erstaunlicher Hingabe.

    Probleme gäbe es durch eine erhöhte berufliche Inanspruchnahme der Mitglieder und eine dramatisch verringerte Tageseinsatzbereitschaft. Der Bereich der Führerscheinregelung stehe damit im Zusammenhang. Grote bezeichnete den Beschluss der Landesregierung als einen ersten Schritt, das Führen von Einsatzfahrzeugen bis 4,75 Tonnen nach einer internen Unterweisung zuzulassen. Über eine Regelung bis 7,5 Tonnen werde auf Bundesebene diskutiert. Der Kreisbrandmeister hob die Jugendarbeit im Landkreis Schaumburg in 92 Wehren hervor. Auf diesem Polster könne sich aber nicht ausgeruht werden. Auch sei mit 42 Kinderwehren ein zufriedener Bestand erzielt, der aber künftig nicht ausreichen werde. Grote ging auf diverse Führungsprobleme in einigen Wehren ein. Das Tagesgeschäft und die Detailfragen rieben viele Verantwortungsträger auf, auch nehme die Verwaltungsarbeit immer mehr zu. "Die Zukunftsprobleme der Feuerwehren lassen sich nur gemeinsam lösen und verlangt nach Kommunikation zwischen allen Akteuren des Systems", erwähnte Grote.

    Die Führungsausbildung sehe er bezüglich der gegenwärtigen Lehrgangszuteilung an den Feuerwehrschulen mit sehr viel Sorge. Der Kreisbrandmeister lobte jedoch die Kreisausbildung, die durch den "hervorragenden" Einsatz aller Kreisausbilder gute Erfolge zu verzeichnen habe. Im zurückliegenden Jahr wurden insgesamt 1073 Hilfeleistungseinsätze geleistet (2008 waren es 913) und 403 Brandeinsätze (2008 waren es 408). Der Kreisbandmeister sprach den geplanten Zusammenschluss der Feuerwehr-Einsatz und Rettungsleitstelle der Kreise Nienburg und Schaumburg an. Diese Lösung sei sehr gut und für beide Landkreise optimal. Grote zollte den Feuerwehren seinen Respekt, dass sie sich frühzeitig so entschieden hätten. Er appellierte an Innenminister Uwe Schünemann, er solle die Kostenträger nicht weiter massiv unter Druck setzen. "Wir Feuerwehren wollen den Schulterschluss mit dem Landkreis Nienburg und werden mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür kämpfen", fuhr Grote fort. Das werde er auch weiterhin massiv vertreten und kein Blatt vor den Mund nehmen.

    Foto: gi

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