LAUENAU (al). Der anhaltende Höhenflug des Lauenauer Sportvereins Victoria hinsichtlich seiner Mitgliederzahl, seines sportlichen Angebots und der Erfolge der Aktiven bringt den Vorstand in erste Schwierigkeiten: "So schwer ist uns eine Entscheidung noch nie gefallen", gestand Sprecher Peter Hantke bei der Wahl der "Sportler des Jahres" ein. Aus den Abteilungen würden immer mehr geeignete Kandidaten genannt. Gelobt werden mit dem Titel nicht unbedingt nur Bestleistungen. Auch Engagement als Übungsleiter oder auf andere kameradschaftliche Weise kann geehrt werden.
In den Kreis der Ausgezeichneten sind in diesem Jahr neben den der zweiten Herrenmannschaft im Tischtennis die Übungsleiterin Uta Wente-Herbold sowie Rolleyhockey-Gründer und –Trainer Jens Angerstein getreten. Wente-Herbold betreut allein vier Gruppen in jeder Woche. Bei den Jugendlichen wurden die D-11-Fußballer, die eine Doppelmeisterschaft auf dem Feld und in der Halle erzielten, sowie die Judoka Merle Wittekindt und Peter Gärtner nominiert. Die 14-Jährige hat sich bis in die norddeutsche Elite gekämpft. Gärtner betreut neben eigenem Training jüngere Kameraden – und fährt stets vom Wohnsitz Eimbeckhausen mit dem Rad zum "Dojo" in Lauenau. Für ihr Engagement um den Volleyballasport wurden Matthias und Anne Ortfeld gelobt. Für Begeisterung sorgte die Zahl von 247 errungenen Sportabzeichen in der abgelaufenen Saison. Der Vorjahresrekord von 179 Teilnehmern wurde damit noch einmal deutlich übertrumpft, unter anderem dank einer Kooperation mit den dritten und vierten Grundschulklassen und der unablässigen Werbung durch Iris Fricke, die gemeinsam mit Ernst Knolle Training und Prüfungen leitet.
Dass sich der 1500 Mitglieder zählende Verein durch große Kontinuität auszeichnet, war am geringen personellen Wechsel in den vergangenen zwölf Monaten auszumachen. Gerade einmal zwei Veränderungen gab es mit Achim Möbes für Dirk Walkowiak im Basketball und mit Rita Runge für Monika Brauer im Turnen.
Nach zuletzt Eissport und Rollhockey gibt es demnächst ein ganz neues sportliches Angebot: Frank Maß will als erfahrener Ringrichter mit "Fitnessboxen für jedermann" beginnen. Start ist am 13. März.
Hantke zollte mit seiner Jahresbilanz dem Flecken Lauenau Lob: "Die Sportförderung ist viel besser als in anderen Gemeinden" will er selbst beobachtet und wiederholt von Außenstehenden gehört haben. Doch der Verein stellt nicht nur Forderungen: Allein für Pflege und Bau von Sportanlagen sind aus eigenen Mitteln 60.000 Euro und damit rund ein Drittel aller Einnahmen vorgesehen.
Erfolge blieben nicht aus: Dass Lauenau über gute Trainingsbedingungen verfüge, sei daran auszumachen, dass nach Taekwondo nun auch der Judo-Landesverband den Flecken zum Stützpunkt erklärt habe.
Ein Aufschwung beim Basketball dank der Einführung von Arbeitsgemeinschaften an der örtlichen Schule, Jugendkurse in der Tanzabteilung, intensive Jugendbetreuung und eine Starterlaubnis bei den Landesmeisterschaften im Volleyball, 23 Trainer und Betreuer für 16 Mannschaften in der 400 Mitglieder zählenden Fußballabteilung waren weitere Beispiele aus dem regen sportlichen Leben.
Die erst im vergangenen Jahr gegründete Rollhockey-Abteilung mischt bereits an der Landespitze mit. Minuten vor der Bilanz hatte Hantke noch zum Telefon gegriffen: Aktuell wurde ihm der dritte Platz von Judotalent Katinka Wittekindt bei den Deutschen Meisterschaften mitgeteilt. Für lange Mitgliedschaft wurden Rolf Behrendt, Günter Schmidt, Sieglinde Meyer und Werner Herberg (jeweils 25 Jahre) sowie Karla Kuhnt, Ernst Knolle, Elsa Garbe, Margot Berger und Irmgard Ebeling (40 Jahre) geehrt.
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