1. Ein großes Fest zum Jubiläum

    Lauenauer Schulgebäude vor hundert Jahren eingeweiht / Vier große Veranstaltungen bilden Rahmen

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    LAUENAU (al). Etliche heutige und ehemalige Lauenauer dürften sich in den nächsten Monaten häufiger an ihre Schulzeit erinnern. Denn das ursprüngliche Gebäude in der Coppenbrügger Landstraße wurde vor genau hundert Jahren eingeweiht: Am 12. November 1910 bezogen 144 Kinder die drei Klassenräume im Rahmen einer Feierstunde. Damit endeten zwei Behelfe in baulich maroden Häusern am "Rundteil" und in der Carl-Sasse-Straße. Regelmäßigen Schulunterricht gab es im Flecken vermutlich seit dem 16. Jahrhundert. Erste urkundliche Erwähnung fand ein "Schulmeister", der 1596 den Sohn des Drosten Otto von Münchhausen und wohl auch einige Bürgerkinder gelehrt haben könnte.

    Nur die Fenster und die Umgebung haben sich verändert: das 1910 errichtete Schulgebäude.

    Nach 1838 besuchten die Kinder die sogenannte "Rektorschule" am "Rundteil". Diesen Namen erhielt sie erst später als Unterscheidung zu einem zweiten erforderlichen Gebäude, weil hier auch die Rektorenwohnung angegliedert war. Das zweite Schulhaus befand sich in der Carl-Sasse-Straße, wurde aber bald nach 1910 abgerissen, weil der spätere Casala-Mitbegründer Friedrich Voss hier einen Zimmererplatz errichten wollte.

    Beide Häuser waren bald nicht nur zu klein, sondern müssen auch in einem sehr schlechten Zustand gewesen sein. Deshalb fiel 1908 die Entscheidung für den Bau einer neuen Schule in ausreichender Größe. Diese sollte schräg gegenüber dem ehemaligen Molkereigebäude in der Coppenbrügger Landstraße entstehen. Weil aber im gleichen Jahr der Molkereibesitzer eine Schweinemästerei begann und sich üble Gerüche verbreiteten, wurde die Idee verworfen. Nach einer umstrittenen Alternative in der Rodenberger Straße stand schließlich das heutige Grundstück zur Verfügung. Doch auch dies stieß nicht unbedingt auf Zustimmung. Damals befand sich das Areal noch weit außerhalb des bebauten Ortskerns: "Die Kinder wären, weil es frei läge, dem Wetter zu sehr ausgesetzt." Der hannoversche Oberpräsident erkannte die Argumente jedoch nicht an. Der Hamelner Architekt Bursch plante Wohnhaus und Schultrakt. Die Toiletten für die Kinder sollten in einem angrenzenden Stallgebäude entstehen. So errichteten vorwiegend örtliche Handwerker für 62.000 Mark in den Jahren 1909 und 1910 das trotz seiner mehrfachen Anbauten immer noch markante Gebäude.

    Den Rahmen für das Jubiläum bilden vier große Veranstaltungen der Schule selbst. Am Sonnabend, 4. September, wird von 11 bis 14 Uhr ein Fest mit Aktivitäten aller Klassen sein. Schüler starten zu einem Sponsorenlauf für einen guten Zweck. Vom 4. bis 7. Oktober folgt eine Projektwoche, bei der sich die Schüler mit verschiedenen Aspekten der Orts- und Schulgeschichte befassen können.

    Für Sonnabend, 12. November, ist ab 17.30 Uhr ein Festakt in der Mehrzweckhalle geplant. Am Abend desselben Tages dürfte eine Fete im Bürgerhaus zum Treffpunkt für Eltern, Lehrer, ehemalige Schüler und Freunde der Einrichtung werden.

    Die Feierlichkeiten begleitet voraussichtlich eine Sonderausstellung im örtlichen "Gesindehaus". Darum will sich der Heimat- und Museumsverein kümmern. Foto: al

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