1. "WIR in Schaumburg" unterstützt Volksbegehren für gute Schulen

    Informationsstände am 13. und 20. März auf dem Marktplatz

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    LANDKREIS SCHAUMBURG/RINTELN (ste). Richard Wilmers, Vorsitzender von WIR für Schaumburg, einst Direktor der IGS in Stadthagen und langjähriger GEW-Vorsitzender, hatte beeindruckende Zahlen auf der Vorstandssitzung von "WIR" parat. Die wurde demonstrativ in Rinteln abgehalten. Damit, so der Vorstand, wolle man Rinteln zeigen, dass "WIR für Schaumburg" sich klar für zwei neue IGSin Lindhorst und Rinteln ausspreche. Und Wilmers & Co. redeten Klartext. So sei die Forderung des Landes Niedersachsen nach Fünfzügigkeit neuer IGS "unverschämt" und eine reine Blockadetaktik. Auf mindestens 14 Jahre sei die Fünfzügigkeit zudem zu gewährleisten: "Damit werden künftig in Niedersachsen wohl keine neuen IGS-Standorte mehr genehmigungsfähig sei", mutmaßte Wilmers, der viel im Land unterwegs ist, um Werbung für Integrierte Gesamtschulen zu machen.

    Dabei sehen die rein rechnerischen Zahlen (ohne Bewertung der Frage der Einzugsgebiete) in Schaumburg auch für zwei neue IGS nicht schlecht aus. Der Landkreis stellte den Bedarf zum Schuljahr 2009/2010 mit 851 Schülerinnen und Schülern für die IGS-Standorte fest. Das sind fast 50 Prozent aller Schüler für die weiterführenden Schulen. Mit den vorhandenen Gesamtschulplätzen in Helpsen, Obernkirchen, Rodenberg und Stadthagen können 550 Plätze abgedeckt werden. "Bleibt ein Fehlbestand an 301 Plätzen", so Wilmers, der bei 29 Schülern pro Klasse 145 Plätze für die Fünfzügigkeit errechnete. "Die Landesforderung wäre so erst einmal erfüllt", stellte Wilmers vor dem WIR-Vorstand fest, doch über die 14 Jahre hinaus ließe sich das bei dem demografischen Wandel nicht halten.

    Für das Schuljahr 2017/2018 seien es nur noch 1353 Schülerinnen und Schüler, von denen 664 in die IGS gehen würden: "Damit könnten die IGShier nur noch vierzügig arbeiten, was allerdings keinen Knick in der pädagogischen Arbeit bedeuten würde", so der Schulleiter. Denn der Schülerrückgang betreffe alle Schulformen und ohnehin sei die Arbeit in kleineren Klassen wünschenswert.

    Doch Wilmers und die Gruppe "WIR für Schaumburg" sind sich sicher, dass spätestens im Wahlkampf für die Landtagswahl in Niedersachsen die Verordnung der Fünfzügigkeit kippen wird: "Wenn die Eltern wüssten, wie viel Macht sie haben, würden sie täglich für ihre Kinder auf die Straße gehen", hieß es aus den Reihen von WIR: "Dann müssten wir uns heute von Wulff & Co. nicht an der Nase herumführen lassen!"

    Hoffnungen auf einen Start von zwei neuen Schaumburger IGS im August des Jahres macht sich derweil niemand mehr. Der Antrag des Landkreises auf zwei neue Standorte in Lindhorst und Rinteln, der gegen die Stimmen der CDU im Kreistag aufrecht erhalten wurde, ist von der Landesschulbehörde noch nicht entschieden.

    Die Frage, ob eine IGS die richtige Schule für die Kinder sei, wird bei "WIR" eindeutig mit JA beantwortet: "Unsere Tochter geht auf die neue IGS in Obernkirchen und ich merke: Das ist genau die richtige Schule für sie", sagte Bernd Kirsch, WIR-Vorsitzender in Obernkirchen.

    Und daher unterstützt "WIR" auch das "Volksbegehren für gute Schule", das sich drei Ziele gesetzt hat:

    - Gymnasien und Gesamtschulen sollen zur Regelschulzeit von 13 Jahren bis zum Abitur zurückkehren.

    - Die Gründung von Gesamtschulen soll erleichtert werden.

    - Die Vollen Halbtagsschulen mit ihrer guten Lehrerversorgung sollen bestehen bleiben.

    Dafür wird "WIR für Schaumburg" am 13. und 20. März jeweils von 10 bis 13 Uhr auf dem Rintelner Marktplatz mit Unterschriftenlisten und Informationen stehen. Am Ende, so Wilmers, müssen für das Volksbegehren 608.731 gültige Unterschriften in ganz Niedersachsen gesammelt werden. Und Wilmers ist zuversichtlich: "Gemeinsam ist das zu schaffen!" Und es lohnt sich nach seiner Meinung: "Ich bin fest davon überzeugt, dass es künftig nur noch ein zweigliedriges Schulsystem mit IGS und Gymnasium gibt und dafür lohnt es sich zu kämpfen!"Foto: ste

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