1. "Jeder Tisch bildet eine SoKo Lauenau"

    Krimidinner "Mord im Brauhaus" begeistert Premierengäste / Weitere Abende angesetzt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    APELERN/LAUENAU (al). Dass neuerdings kulinarische und theatralische Genüsse miteinander kombiniert werden, hat bereits Eingang im Schaumburger Land gefunden. "Krimidinner" nennt sich der Trend, zwischen einem mehrgängigen Menü auf Mördersuche zu gehen. Die Laienspielgruppe Apelern hat die Idee aufgegriffen – allerdings auf ihre Weise. Statt der vorwiegend von den Britschen Inseln stammenden Vorlagen schrieb sie ein eigenes Textbuch und verlegte das grausige Geschehen in ein wohlbekanntes lokales Ambiente. Der "Mord im Brauhaus" fand vor autentischer Kulisse statt.

    "Wir sind ja selbst etwas aufgeregt", räumten Diplombraumeister Thomas Rupp und Lebensgefährtin Kirsten Hansing ein, die die Idee zur Aufführung im "Felsenkeller" hatte, nachdem sie zum ersten Mal die schauspielerische Leistung des Apelerner Ensembles gesehen hatte. So wurden sie sich rasch einig, das Können der hiesigen Theaterleute um das des Küchen- und Servicepersonals zu ergänzen. Um es vorwegzunehmen: Das Premierenpublikum war begeistert.

    Allerdings bot sich anfangs nicht alles als besonders appetitlich an. Da lag Brauereibesitzer Arthur Hopfen doch mausetot im Maischebottich. Ein bluttriefendes Küchenmesser wurde von Kommissar Puttlich (Jens-Peter Hirt) schnell als Mordwaffe erkannt. Doch wer war wohl der Täter? Weil die eigenen Kollegen "im Stau auf der Autobahn 2 stecken", erklärte er "jeden Tisch zur SoKo Lauenau".

    An Verdächtigen war kein Mangel: Die so gar nicht um den plötzlichen Tod trauernde Witwe (Andrea Riechers), der spielsüchtige und verschuldete Sohn (Thomas Reese), die intrigierende Oberkellnerin (Kerstin Lefeber), ihr eifersüchtiger Mann (Ingo Borkenhagen), die listige Köchin (Stefanie Schiffer), der an die eigene Selbstständigkeit denkende Zweite Braumeister (Tobias Möller) und schließlich der betrügerische Hausmeister (Hermann Doebel) verstrickten sich rasch in Widersprüche.

    Spielleiterin und Regisseurin Evelyn Möller, die mit Doebel und Hirt das Stück geschrieben hatten, legte zudem immer neue Fährten. Und so wurde in den Pausen von Spiel und viergängigem Menü eifrig diskutiert. Beweisstücke lagen auf einem Tisch. Und dann waren es die verdächtigen Mimen selbst, die an den Publikumstischen den Verdacht von sich abzulenken suchten.

    Die Lösung des Falles zauberte Hansing nicht aus dem Hut, wohl aber den Namen der Gewinnerin eines großen Biergebindes aus einem Zylinder. Immerhin acht Zuschauer hatten mit richtiger Begründung die Lösung ermittelt.

    Wer aber nun von den echten Kellnern Svenja und Sven Seeger überwältigt wurde, bleibt auf Bitten des Ensembles an dieser Stelle unerwähnt. Schließlich sind noch weitere Abende angesetzt, um auf gleiche Weise Hopfens Mörder zu finden. Hobby-Kriminalisten müssen jedoch enttäuscht werden: Die weiteren lokalen "Krimidinner" sind restlos ausgebucht. Folglich müssen sich Freunde der Apelerner Laienspielschar bis zum November gedulden: Dann ist das örtliche "Sägewerk" wieder fest in deren Hand. Und Mord und Totschlag gibt es dann auch nicht. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an