FEGGENDORF (al). Ein Großbrand, eine außergewöhnliche Übung und das örtliche Jubiläum haben der Feuerwehr Feggendorf im vergangenen Jahr viel Arbeit beschert. Länger als gewohnt berichtete Jürgen Langerwisch in der Jahreshauptversammlung. Der für seine sonst knappen Rückblicke bekannte Ortsbrandmeister musste diesmal ausführlicher werden.
93 Dienste mit 2900 Stunden summierten sich in den vergangenen zwölf Monaten. Zwar waren es nach der großen Feuersbrunst im "Lachdorf", dem ein ganzes Fachwerkhaus zum Opfer fiel, nur noch zwei kleine Schadensereignisse. Aber dafür war sonst eine ganze Menge zu tun. In besonderer Erinnerung blieb unter den Übungen eine Schadenslage im "Feggendorfer Stolln". Dabei kam es weniger auf die Bergung der dort betroffenen Personen als vielmehr auf die schmale Zufahrt für die Rettungskräfte an: Der vor Jahren angelegte Weg ist nur einspurig befahrbar. Folglich mussten per Funk Prioritäten geschaffen werden. Die Helfer hatten unter anderem zu entscheiden, ob der Transport eines Leichtverletzten im Rettungswagen bergab wichtiger sei als hangaufwärts sich bewegende Löschfahrzeuge mit Wasser und Rettungsgerät. "Das war für manche vielleicht etwas langweilig", bemerkte Langerwisch, "ist aber im Ernstfall äußerst wichtig".
"Mit einem lachenden und einem weinenden Auge" sah der Ortsbrandmeister den Zugang von acht jungen Leuten in der Stammwehr. Wenn diese demnächst die Truppmann-Ausbildung absolviert haben, scheiden sie aus der Jugendgruppe aus – und reißen dort eine große Lücke. Der Nachwuchs um Nico Grieger zählt dann nur noch fünf Personen. Soeben konnte jedoch schon ein Jugendlicher neu aufgenommen werden.
Dass Grieger genug Argumente zum Mitmachen hat, musste er den Anwesenden nicht extra beweisen. Sie hörten von vielen Aktivitäten im vergangenen Jahr. Da war nicht nur Feuerwehrdienst gefragt: Der Amoklauf eines Schülers in Süddeutschland habe unter anderem für erheblichen Gesprächsbedarf gesorgt.
Im Gespräch blieb die Jugend auch nach dem verheerenden Großbrand vor Jahresfrist. Erst sammelte sie Spenden, um der betroffenen Familie zu helfen - und kam damit ins Fernsehen. Kürzlich richtete sich die NDR-Kamera noch einmal auf den Nachwuchs, weil sich nun die Geschädigten bei den jungen Leuten bedanken wollten.
Der Ortsbrandmeister zeichnete für lange Mitgliedschaft die Förderer Heinz Meier und Günter Beerberg (50 Jahre) sowie Adolf Dittrich (40 Jahre) aus. Torsten Dierßen ist jetzt Hauptfeuerwehrmanns. Wanderpreise für beste Dienstbeteiligung gingen an Timo Pape sowie die Schichtarbeiter Olaf Hafenrichter und Torsten Dierßen. Noch mehr Lob gab es für Daniel Walkowiak: Neben 68 Terminen für die Aktiven leistete er wenigstens 50 weitere Dienste für die Jugendgruppe. Fleiß wird in nächster Zeit auch von anderen Mitgliedern verlangt. Neben der Truppmannausbildung stehen Lehrgangsplätze für einen Gruppenführer sowie für drei Atemschutz-Leute zur Verfügung. Zwei Schulungen in "Erste Hilfe", die in Feggendorf selbst organisiert werden, sind komplett ausgebucht. Im abgelaufenen Jahr haben insgesamt elf Feuerwehrleute ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse erweitern können. Foto: al