LAUENAU (al). Eine überraschende Nachricht hat der Vorstand des Lauenauer Sportvereins Victoria den Teilnehmern der Jahreshauptversammlung präsentiert: Ein zweiter Fußballplatz soll gebaut werden. Bei den Gesamtkosten von rund 187.000 Euro erhofft sich der Vorstand Zuschüsse vom Flecken Lauenau und vom Kreissportbund Schaumburg. Bereits zur Saison 2011 soll das neue Feld "spielbereit" sein.
Den Gedanken an bessere Spiel- und Trainingsmöglichkeiten für die Kicker hegen die Fußballverantwortlichen im Verein schon seit Jahren. Doch so lange der angrenzende Acker in jedem Winter mindestens einmal unter Wasser stand, weil die Dränage nicht funktionierte, verbot sich die Investition ebenso wie in Jahren, in denen die Gemeinde andere finanzielle Schwerpunkte zu setzen hatte. "Ohne öffentliche Gelder geht es nicht", betonte Vorstandssprecher Peter Hantke, der jetzt die Zeit gekommen sieht und der bereits mögliche Chancen für die Verwirklichung des Projekts ausgelotet hat.
Für Victoria gibt es mehrere Gründe, die für eine baldige Investition sprechen. So sei in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Fußballer und damit der Mannschaften kontinuierlich gewachsen. An manchen Tagen müssen sich bis zu drei Gruppen den Fußballrasen teilen. Finden Punktspiele an Wochentagen statt, ist an Training schon gar nicht mehr zu denken. Zwar weichen die Lauenauer schon auf den benachbarten Messenkämper Platz aus; doch dort ist an Spiele gegen auswärtige Mannschaften schon gar nicht zu denken: Umkleide- und Duschgelegenheiten sind in direkter Nähe nicht vorhanden. Neuerdings gibt es sogar schon eine Kooperation mit Pohle: Eine Mannschaft spielt auf dortigem Rasen.
Besorgt zeigt sich Hantke mit dem generellen Zustand der Lauenauer Spielfläche. Die große Beanspruchung hat tiefe Spuren hinterlassen. Doch eine Reparatur ist kaum möglich, da es gar nicht so lange Spielpausen gibt. Andererseits leidet der Platz immer mehr, so dass hohe Sanierungskosten die Folge sein könnten. Zudem wachse die Verletzungsgefahr.
Ein zweiter Platz könnte den Lauenauern endlich auch die Möglichkeit eröffnen, große Turniere in den Ort zu holen. "Das ging bislang nicht", klagt Hantke über etliche entgangene Gelegenheiten. Und er zeigt auf andere Vereine in vergleichbarer Größe: "Die können alle auf mindestens zwei Plätze zurückgreifen." Mehr noch: Es gebe etliche Kommunen mit besseren Platzgegebenheiten und deutlich schlechterem Sportangebot. Gerade weil Victoria in den vergangenen Jahren zunehmend zum "Sammelbecken" für junge Fußballer auch aus der Umgebung geworden ist, habe sich die Situation zugespitzt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen biete Victoria mit insgesamt 16 Mannschaften ein lückenloses Angebot in allen männlichen Altersstufen von der G-Jugend bis zu den Alt-Senioren und sogar noch eine Damen- und eine C-Juniorinnen-Mannschaft.
Hantkes Antrag ist inzwischen den örtlichen Fraktionen zugeleitet worden. Bürgermeister Heinz Laufmöller bestätigte, dass schon "seit drei, vier Jahren" über die Pläne von Victoria geredet worden sei. "Wir könnten es schon machen", kommentierte Gemeindedirektor und Kämmerer Uwe Heilmann in einer ersten Reaktion auf den Antrag. Dies sei aber nur möglich, weil sich der Flecken Lauenau generell in einer günstigen finanziellen Lage befinde. Allerdings könne erst nach der Entscheidung in den Fraktionen ein Haushaltsansatz ausgebracht werden: Die Politik habe über die Errichtung des zweiten Platzes zu befinden.
Eine weitere Neuigkeit präsentierte Hantke allen, denen das Angebot in den 14 Abteilungen von "Victoria" nicht ausreichen sollte: Mit dem von Kerstin Hecking geleiteten Fitnessstudio "Spirit and Sports" wurde ein zehnprozentiger Rabatt für die Mitglieder verabredet. Foto: al