1. Bagger und Sägen im Großeinsatz

    Auffälliger Startschuss für Baugebiet "Westlich Kurpark" / Rodungsarbeiten auf ehemaligen Tennisplätzen

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    BAD NENNDORF (pd). Es ist schon ein ungewohnter Blick der sich einem bietet, wenn man an der Ecke Bahnhofstraße/Rodenberger Allee auf das Gelände des ehemaligen Freibades und der früheren Tennisplätze schaut. Der Blick ist frei bis hin zu den angrenzenden Häusern an der Lindenallee. Dort, wo noch letzte Woche Bäume und Sträucher zu sehen waren, haben zurzeit Bagger, Sägen und Arbeiter das Regiment übernommen. Es wird Platz geschaffen für das neue Baugebiet "Westlich Kurpark", das die Volkbank in Schaumburg vermarktet. Die Abholzaktion hat für einige Aufregungen und Ärger bei Bad Nenndorfer Bürgern gesorgt. Letzte Fragen zum Bebauungsplan und eventuell zu erhaltener Bäume auf dem Areal sind spätestens bis zu einer Bauausschusssitzung am 10. März geklärt sein.

    Die erste Vorstellung der Pläne für das 20 000 Quadratmeter große Gelände Mitte Januar im Fachausschuss endete mit dem klaren Auftrag an den Planer, seinen Entwurf zu überarbeiten.

    Ein Knackpunkt war dabei die Frage, was mit dem Buchenensemble passieren soll, das seit 100 Jahren steht. Vier Wochen später präsentierte Matthias Reinhold den Mitgliedern des Bauausschusses einen zweiten Plan, in Details modifiziert. Dieser Entwurf konnte die große Mehrheit überzeugen und so wurde der Bebauungsplan in die vorzeitiger Bürgerbeteiligung gegeben. Der Erhalt der Rotbuchen sollte aber unbedingt festgeschrieben werden.

    Dr. Bernd Zimmermann, beratendes Mitglied im Bauausschuss, war nämlich aufgefallen, dass eine der alten Buchen genau dort stehen, wo die aktuellen Pläne die Erschließungsstraße für das innerstädtische Wohngebiet vorsehen. In der ersten Präsentation der Pläne war auf Anfrage bestätigt worden, unbedingt möglichst viel Grün erhalten zu wollen. In seinem neuen Entwurf hatte Planer Reinhold auch die Abstände zu den bereits vorhandenen Bebauungen vergrößert.

    Pünktlich zum gesetzlich vorgeschriebenen Stichtag 1.März sind Ende letzter Woche die Bagger und Sägen zum Einsatz gekommen. Laut EU-Richtlinie dürfen von diesem Tag an Bäume und mögliche Brutplätze nicht mehr angetastet werden. Die Buchen sind von der Baumfällaktion ausgenommen worden. Getroffen hat es dagegen eine Eiche, die am linken Rand des Geländes gestanden hat. 100 Jahre soll diese mindestens alt sein, so Passanten, die die Rodungsarbeiten aus der Nähe beobachtet haben.

    Die Verantwortlichen bei der Volksbank in Schaumburg sind allem Anschein nach nicht zufrieden mit dem "Bestandsschutz für die Buchen" und der möglichen Verlegung der Erschließungsstraße. In einer Sitzung des Verwaltungsausschusses sollen klare Worte gefallen sein. Ein Gutachter soll nun klären, ob die Bäume überhaupt gesund sind und welche Lebenserwartung sie noch haben. Das Gutachten soll zur nächsten Bauausschusssitzung am 10. März vorliegen. Foto: pd

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