1. 120 Männer, 70 Kilo Grünkohl, 25 Kilo Fleisch und 21 Servierdamen

    Rodenberger Herrenrunde tafelt ausgelassen im Domizil des SC / "Götz, der Rosenkavalier"

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    RODENBERG. Zwei Tage lang dampfte die Küche. 70 Kilo Grünkohl - durch den in diesem Jahr mächtig der Frost gezogen war - 25 Kilo Fleisch und Wurst und geradezu zentnerweise Kartoffeln wurden vorbereitet, gekocht und kräftig gerührt - dann war es endlich soweit: Die 29. Rodenberger Herrenrunde konnte beginnen. Ausrichter war - wie so viele Male zuvor - der Schützenclub Rodenberg, in dessen Domizil sich am Samstagabend 120 Männer einfanden, auf die 21 Servierdamen warteten, nach Aussage von SC-Chef Heiko Katurbe allesamt Mitglieder des Vereins. Das Zusammenkommen der Männer bietet alljährlich Gelegenheit mal wieder mit Freunden und Nachbarn ins Gespräch zu kommen, Neuigkeiten auszutauschen, zu frozzeln oder Weisheiten in die Welt zu setzen, die kräftig belacht oder beschmunzelt werden. Ausgelassenheit, Frohsinn und pure Lebensfreude bestimmten die Szene im Heim der Schützen. 21 fleißige Helferinnen schleppten unermüdlich die Bestandteile des Grünkohl-Menüs an die Tische, der Zapfhahn an der Theke kannte keine Pause und die aufmerksamen Servierdamen führten die Flaschen mit dem Verdauungsschnaps schon mal im Sechserpack mit sich, wenn sie von Tisch zu Tisch gingen. Erstmals in den fast dreißig Jahren der Herrenrunde - Geschichte sorgte die dreiköpfige "Feuerwehr - Combo" aus Hildesheim mit Akkordeon, Gitarre und kräftigen Männerstimmen für die passende Musik zum Abend - sie lieferte Rhythmen zum Mitsingen und Mitschunkeln.

    Götz Richter, dessen Amtszeit als Kohlkönig an diesem Abend auslief, beschenkte zum Ende seiner Regierungszeit in der Deisterstadt die in grün-weiß gekleideten Helferinnen allesamt mit Rosen, was ihm von Heiko Katurbe den (Spitz)Namen "Götz - der Rosenkavalier" einbrachte. Vorher war der Rosenkavalier in einer letzten Rede an sein Volk das Thema angegangen: "Wo kommt denn der Grünkohl her?" Seine intensiven, humorvoll und mit Schabernack vorgetragenen Ausführungen dazu gipfelten in der Feststellung: "Ich vermute, die Nienburger wollen vom Spargelanbau auf Grünkohl umsteigen", was mit lautem Gelächter quittiert wurde.

    Launige Anmerkungen zu Gegebenheiten vor Ort und im Nachbarflecken Lauenau ("Die Dauer-Baustelle hat dort dafür gesorgt, dass die Autofahrer länger im Ort verweilten, einkaufen gingen und so die Wirtschaft ankurbelten") und amüsante Spitzen zu politischen Ereignissen auf der bundesdeutschen Bühne wie den Dekolletees der beiden CDU-Damen Angela Merkel und Vera Lengsfeld sowie dem Diebstahl des Ulla-Schmidt-Dienstwagens rundeten die letzte Rede seiner Regierungszeit ab. Beim Vergleich der Wahl von Horst Köhler zum Bundespräsidenten und der von Götz Richter zum Grünkohlkönig im letzten Jahr ließ "Der Rosenkavalier" keine Zweifel aufkommen: "Die wichtigste Wahl ist die des Kohlkönigs in Rodenberg." Foto: privat

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