1. Mit 90 Jahren noch "fit wie ein Turnschuh"

    Rudolf Engelking noch Übungsleiter beim VfL Bad Nenndorf / Alter kennt keine Grenzen

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    BAD NENNDORF (pd). "Eine sportliche Biographie, die ihresgleichen sucht" titelte 2003 eine Zeitung, als sie über Rudolf Engelking berichtete. Als dieser 2004 vom VfL-Vorsitzenden für 75 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt wurden, glaubten nicht wenige, dass damit ein ganz besonderer Sportler seine aktive Karriere beenden würde. Weit gefehlt - bis zum heutigen Tag ist der rüstige Senior noch als Übungsleiter vorneweg dabei. Mittlerweile feierte Rudolf Engelking seinen 90. Geburtstag und verschwendet überhaupt keinen Gedanken daran, diesen Posten an den Nagel zu hängen.

    Die Rolle als Übungsleiter der Gymnastik- und Faustballgruppe des Seniorensports im VfL Bad Nenndorf füllt Engelking mit großem Elan aus. Ist die Kreishalle aus irgendwelchen Gründen dicht, kommt vom Übungsleiter prompt die Anfrage nach Ausweichmöglichkeiten. In den Sommermonaten werden die Übungsstunden auch gerne mal durch Radtouren ersetzt. Einfach "schwänzen" kommt für ihn und seine annähernd gleichaltrigen Mitstreiter nicht in Frage. Und geturnt wird fleißig nach festem Ritual: Aufwärmen, Dehnen,Strecken und Ausruhen.

    Rudolf Engelking ist ein Phänomen, was seinen sportlichen Lebensweg anbelangt. Mit acht Jahren trat er in die Knabenriege des "MTV von 1898" ein, die von Heinrich Bock geleitet wurde. Von 1934 bis 1938 war Engelking als Turner, Leichtathlet und Großfeldhandballer in der Jugend der Turnerschaft Bad Nenndorf aktiv. Im Spätherbst 1945 gehörte er zu den Mitbegründern des jetzigen VfL Bad Nenndorf. Er war als Übungsleiter aktiv, hat beim Bau des Vereinsheimes und der Aschenbahn am Sportplatz Deisterweg ungezählte Arbeitsstunden absolviert und viele bedeutende Auszeichnungen erhalten. Seit 1999 leitet er die Gymnastik- und Faustballriege im Seniorensport des VfL. Im hohen Alter hat Rudolf Engelking den Weserradweg von Hannoversch-Münden bis Bremen und einen Teil des Donauradweges befahren.

    Damit nicht genug. Der Jubilar genießt als Person und Sportkamerad eine hohe Wertschätzung. Sportliche Weggefährten beschreiben ihn als einen Menschen, der "leicht und freundlich auf andere Menschen zugehen kann und immer Rücksicht nimmt, wenn besonders Neuankömmlinge im Sportbetrieb integriert werden müssen". Und "Nachwuchs" in seiner Riege ist ihm immer willkommen. Erst kürzlich sprach er VfL-Geschäftsführerin Silke Engelking an und forderte sie auf, doch tüchtig für seine Riege die Werbetrommel zu rühren. "Wir brauchen Nachwuchs", so seine klare Feststellung. Die Gymnastik- und Faustballgruppe kommt immer freitags in der Kreissporthalle an der Bahnhofstraße zusammen. Trainiert wird von 15.30 bis 17 Uhr. Also, sportliche "Nachwuchsturner", nicht lange zögern und einfach ´mal vorbeischauen. Rudolf Engelking ist mit seinen 90 Jahren das beste Beispiel dafür, dass Bewegung auch im hohen Alter noch möglich ist. Unter fachkundiger Anleitung, versteht sich.

    Foto: privat

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