LAUENAU (al). Kaum schließt die Lauenauer Albert-Schweitzer-Schule in der bevorstehenden Osterzeit ihre Pforten, macht sich Hausmeister Anton Bruns auf den Weg. Zum dritten Mal bringt er mit seiner Frau Mechthild Sachspenden in ein Heim im polnischen Kattowitz. Die Strecke von 850 Kilometern nimmt er gern in Kauf: "Wir sind auf so viel Dankbarkeit gestoßen."
Wenn Anton Bruns nach Kattowitz aufbricht, wird sein Bulli bis unters Dach beladen sein.
Begonnen hatte eigentlich alles in der Rheuma-Liga Bad Nenndorf. Dort ist Mechthild Bruns Übungsleiterin und erfuhr über ein Mitglied etwas über die Armutssituation in der einstigen Kohlenmetropole. Die Berichte ließen sie nicht mehr los. Im Freundes- und Bekanntenkreis, bei Nachbarn und auch bei Eltern hiesiger Schüler wurden Kinderkleidung und kleine Spielsachen gesammelt. Der VW-Bulli war bis unters Dach gefüllt: "Ich habe sogar die Rücksitze abmontiert", berichtet Anton Bruns.
Das Kinderheim in Kattowitz wird von Nonnen des "Ordens der Heiligen Elisabeth" geführt: "Da kommt wirklich alles in die richtigen Hände." Neben einem Kindergarten betreuen die frommen Frauen auch Kinder aus sozial schwachen Familien.
Schon länger ist die Einrichtung zudem Anlaufstelle für in Not geratene Menschen: "Deshalb nehmen wir jetzt auch Erwachsenenkleidung mit", hat Bruns bereits angekündigt.
Wer etwas abgeben möchte, kann dies ab sofort während der Schultage oder nach vorheriger telefonischer Verabredung unter (05043) 989 129 oder (0177) 2984281 tun. Kindertextilien und auch Schuhe sind für ein Alter bis zu zwölf Jahren erwünscht. Bruns nimmt auch kleinere Spielsachen wie Kuscheltiere oder Puzzles sowie Schulbedarf mit.
Da er kurz vor Ostern in Kattowitz eintreffen wird, könnten es auch Süßigkeiten sein oder "alles, was Kindern Freude bereitet". Foto: al