STADTHAGEN (mr). "Stadtmarketing 2010: Netzwerk für das Stadthagen von Morgen" hat auf dem Programm der Stadthäger Wirtschaftsgespräche gestanden, die am vergangenen Mittwochabend im Ratskeller stattfanden.
Knapp 120 Gäste nehmen an den Stadthäger Wirtschaftsgesprächen teil.
Günter Tebbe referiert über das Stadtmarketing als modernes Instrument der Stadtentwicklungspolitik.
Während Bürgermeister Bernd Hellmann den knapp 120 Gästen einen "Ist"- und "Soll"-Überblick über den Stadtmarketing Prozess in Stadthagen gab, referierte Günter Tebbe, Fachmann im Bereich Kommunen und Bürgerbeteiligung in der Bertelsmann-Stiftung, zum Thema "Stadtmarketing: Ein modernes Instrument der Stadtentwicklungspolitik".
Doch zunächst gab Tebbe eine Einschätzung über die Positionierung Stadthagens im Vergleich zu den anderen Städten im Landkreis und Petershagen. Die Kreisstadt sei bezüglich der Kaufkraft der Einwohner, den Beschäftigungszuwächsen im Dritten Sektor, dem Dienstleistungssektor, den Steuereinnahmen pro Einwohner gar nicht schlecht aufgestellt. Der im Vergleich hohe Anteil an Menschen mit Migrationhintergrund müsse als Herausforderung und vor allem Chance begriffen werden. Ebenso gelte es, die Hochqualifizierten am Wohnort, bei denen Stadthagen gut aufgestellt sei, zum Beispiel für das Thema "Stadtmarketing" anzuspornen und einer Bildungsabwanderung entgegenzutreten.
Dafür bedarf es Anreize. Eine attraktive Stadt mit guter Infrastruktur, Arbeitsmöglichkeiten und Wohlfühlcharakter kann ein solcher sein.
Im Grunde lassen sich die Ausführungen von Tebbe zu einem erfolgreichen Stadtmarketing mit denen einer guten Unternehmenspolitik vergleichen: Am Anfang steht eine Vision. Diese gilt es in konkrete, einfache, allgemein verständliche sowie umsetzbare Leitsätze umzuformulieren. Dann ist "nur noch" danach zu leben, in dem die kurz-, mittel- und langfristigen Strategien unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen und äußeren Einflüsse danach ausgerichtet werden.
Auch für ein gut funktionierendes Stadtmarketing sind demnach eine regelmäßige Stärken- und Schwächenanalyse sowie das Controlling der bisher in die Wege geleiteten Maßnahmen unerlässlich. Vor allem aber ist es wichtig, alle Akteure in das Boot zu holen: die Stadtverwaltung, die Politik, die Einzelhändler, die Gewerbetreibenden und insbesondere die Bürger, die sich im Idealfall mit ihrer Stadt identifizieren, sie als ihr "Eigentum" begreifen und sich demnach sorgfältig und engagiert einbringen.
Tebbe verschwieg nicht, dass das bürgerschaftliche Engagement ein langer Prozess sei und auch das konstruktive "mit"einander Reden der verschiedenen Interessengruppen (Stadt/Politik, Wirtschaft, Bürger) gelernt werden müsse. Doch Hellmann zeigte sich optimistisch, dass Stadthagen diesbezüglich bereits auf einem guten, noch nicht perfekten aber ausbaufähigen, Weg sei. Foto: mr