1. Gehörlos - aber nicht mehr arbeitslos

    Schwerbehinderte Frau findet einen Arbeitsplatz

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    HÜLSEDE (mk). Maike Zimmermann ist 23 Jahre alt. Sie ist seit ihrer Geburt gehörlos und wuchs mit Gebärdensprache auf. Trotz ihrer Behinderung machte sie eine Berufsausbildung als Tischlerin beim Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Hildesheim, die durch die Arbeitsagentur finanziert wurde. Das Arbeiten mit Holz macht ihr viel Freude. Im Sommer 2008 absolvierte sie erfolgreich ihre Abschlussprüfung. Der weitere Berufsweg gestaltete sich leider problematischer. Maike Zimmermann hat sich sehr um Arbeit bemüht: Jede sozialversicherungspflichtige Helfertätigkeit im Holz- und Lagerbereich oder in einer Wäscherei in einem Umkreis bis zu 50 km wäre für sie in Frage gekommen. Durch ihre Eltern hat sie bei ihrer Arbeitsplatzsuche auch sehr viel Unterstützung erfahren. Für eine Gehörlose ist es jedoch schwierig, Arbeitgeber im Bewerbungsverfahren von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen. Die Arbeitsvermittlung von Schwerbehinderten im Bereich Schaumburg und Springe wird durch Astrid Hahner von der Agentur für Arbeit in Stadthagen unterstützt. Sie akquiriert gezielt Beschäftigungsmöglichkeiten für schwerbehinderte Arbeitsuchende bei potentiellen Arbeitgebern. Dabei informiert sie Unternehmen auch über Fördermöglichkeiten wie zum Beispiel befristete Probebeschäftigung oder Eingliederungszuschüsse. So sprach Hahner auch die Firma Heine Sitzmöbel GmbH & CoKG in Hülsede an. Trotz Wirtschaftskrise zeigte sich der Arbeitgeber sozial engagiert! Volker Knolle, Geschäftsführer der Firma Heine Sitzmöbel: "Wir wollten Frau Zimmermann eine Chance geben, in ihrem Berufsfeld Fuß zu fassen." Ab September 2009 konnte Maike Zimmermann im Rahmen einer Probebeschäftigung ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Sie arbeitete als Helferin in der Produktion und war mit der Montage von Stühlen beschäftigt. Während der Probebeschäftigung ging es auch darum, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer zunächst Wege der Kommunikation finden mussten. Wenn jemand gehörlos ist, muss erst eine besondere Form der Verständigung eingeübt werden und eine detaillierte Anleitung erfolgen. Letztendlich konnte Maike Zimmermann den Arbeitgeber von ihrer Leistung und ihrem Engagement überzeugen - im Dezember 2009 wurde sie regulär eingestellt. Foto: Agentur für Arbeit

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