LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Rund 110 Gäste haben während einer Feierstunde im Kreishaus Stadthagen die langjährige Erste Kreisrätin und Kreisdirektorin Eva Burdorf verabschiedet. Burdorf war seit 1989 als Vizechefin der Kreisverwaltung tätig, habe seitdem, so Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, die Entwicklung Schaumburgs mit hervorragender fachlicher Qualifikation und einem gewissen Maß an Unbekümmertheit mitgeprägt.
"Warum lasst ihr denn die Burdorf gehen?" habe eine der Fragen gelautet, die ihm viele Menschen in den vergangenen Wochen gestellt hätten, erklärte Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier in seiner Abschiedsrede. Es sei auch ihm und dem Mitarbeiterteam der Kreisverwaltung alles andere als leicht gefallen, den persönlichen Wunsch Eva Burdorfs nach Beendigung ihrer Amtszeit zu akzeptieren.
Aus Sicht des Landkreises habe einer weiteren zehnjährigen Amtsperiode nichts entgegengestanden. Eva Burdorf selbst habe sich jedoch entschlossen, sich "bereits in der Aufknospung ihres frühen Mittelalters zu privatisieren, um noch einmal etwas anderes machen".
Als Eva Börgemann habe sie 1989 im Alter von 34 Jahren als jüngste Kreisdirektorin in ganz Niedersachsen ihren Dienst in Schaumburg angetreten, sei gleichzeitig die erste allgemeine Vertreterin des Verwaltungschefs gewesen. Von Anfang an habe sie Selbstbewusstsein und Mut bewiesen, so Schöttelndreier. Hinzu seien eine hervorragende fachliche Qualifikation, natürliche Kontaktfähigkeit und Ausstrahlungskraft gekommen. Sehr gut zur Führungskraft geeignet habe sie sich eines kollegialen, team-orientierten Stils bedient. Mit großer Hartnäckigkeit, manchmal unbequem habe sie ihre sachbezogenen Standpunkte vertreten und um sie gekämpft.
Gleichzeitig mit unkonventioneller Grundeinstellung, Unbekümmertheit und verschmitztem Witz manche Situation entkrampft. So habe sie in den 20 Jahren ihrer Tätigkeit gerade auf den Feldern Bildung, Schulen, Jugend und Familie viel bewegt, auch neue Entwicklungen angeschoben. Schöttelndreier dankte auch im Namen aller Anwesenden, die mit Burdorf in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet hatten für ihren Einsatz. Ein Trost für alle Beteiligten sei, dass Burdorf weiter in den Projekten Wilhelm Busch und Schaumburger Friede mitarbeiten werde. Ansonsten bleibe "das Original Eva Burdorf" in bester Erinnerung.
Torsten Reinecke, Direktor des Obernkirchener Schulzentrums, hob im Namen aller Haupt- Realschul- und IGS-Leiter hervor, dass sich Burdorf mit Herzblut für die Kinder und Jugendlichen des Landkreises eingesetzt habe. Gleichzeitig habe sie stets ein offenes Ohr für die Anliegen derjenigen gehabt, mit denen sie zusammengearbeitete.
Burdorf selbst erklärte in ihrer kurzen Rede, dass sie gerne erste Kreisrätin in Schaumburg gewesen sei. "Es war eine schöne Aufgabe", hielt sie fest. Erfolge seien vor allem der Zusammenarbeit im Team zu verdanken. Sie werde ihr Team vermisse und freue sich über die Chance, den einen oder anderen wiederzusehen.
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