1. Ein Maulwurf stört die Sportlerbilanz

    Erneut Kampfkunst-Turnier in Apelern / Kritik von Bürgermeister

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    APELERN (al). Es läuft alles rund im TuS Germania Apelern: In den Sparten mit Breitensport herrscht reger Andrang; der Fußball lebt dank neuer erster Herrenmannschaft und intensiver Jugendarbeit wieder auf; ein Ju-Jutsu-Kämpfer errang die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften; und die Experten mit historischen Waffen planen ein neues internationales Turnier. TuS-Vorsitzender Heiko Struckmeier zeigte sich fast rundum zufrieden.

    Für lange Treue zum TuS Germania konnte Heiko Struckmeier (v, li.) Hans Janisch, Friedel Schütte, Hubertus Lober, Helmut Ahnefeld und Dietmar Janisch auszeichnen.

    Von der alten Fahne nur noch ein Rest: Doris Knief (li.) hält das neue Tuch noch unter Verschluss.

    Nur ein Maulwurf stört die Bilanz: An die hundert Hügel hat Heinrich Reemtsma neulich gezählt. Der Platzwart ärgert sich. Denn geradezu vorbildlich hält er die weitflächige Anlage in Schuss. Nur gegen die unterirdischen Wühler ist offenbar kein Kraut gewachsen.

    Ganz unerwarteter Kritik sah sich der Vorstand durch Bürgermeister Heinrich Oppenhausen ausgesetzt. Dieser hatte den Kassenbericht von Nils Mädler verfolgt und den Hinweis auf den aktuellen Finanzbestand vermisst. Hintergrund seiner Anmerkung war der kürzlich im Rat gefasste Beschluss, dem TuS einen Baukostenzuschuss für vorgesehene Arbeiten in Höhe von 5200 Euro zu gewähren. "Das müssen wir uns wohl nochmal überlegen", grollte der Bürgermeister, als er von einem rund 13.000 Euro hohen Vereinsbesitz erfuhr. Das sei durch den stellvertretenden Vorsitzenden Cord-Heiner Becker, der im Rat den Vereinsantrag eingebracht hatte, anders dargestellt worden. Dieser verwies auf die demnächst fälligen Verbandsbeiträge: Dann sehe der Kassenbestand wieder ganz anders aus. "Ich fühle mich trotzdem überfahren", blieb der Bürgermeister missgestimmt, der angesichts der Gratis-Verpachtung von Sportheim und -platz ohnehin die "Gemeinde als größten Sponsor des Vereins" ansah. Becker indes ließ sich nicht beirren: Alle Einnahmen würden in den laufenden Sportbetrieb gesteckt. Wenn nun ein Zuschussantrag an die Gemeinde gestellt worden sei, dann diene das nur dem Erhalt der Liegenschaften.

    Struckmeier hatte zuvor eine Reihe von Maßanhmen aufgezählt, die von der Vereinskasse getragen worden seien. Dazu gehörte auch die mit 3300 Euro teure Restaurierung der maroden Vereinsfahne. Schriftführerin Doris Knief zeigte jedoch nur einen kümmerlichen Stoffrest herum: Das neue Tuch, in das die historische wertvolle Stickerei eingearbeitet worden ist, muss erst Ende April geweiht werden. "Die Fahne ist aber wirklich schön geworden", erzählte Knief den Anwesenden, "mir sind fast die Tränen gekommen". Ein weiterer wichtiger Anlass, das textile Vereinssymbol der Öffentlichkeit zu zeigen, folgt Ende Juli. Dann ist Apelern zum zweiten Mal Ziel einer weltweit offenen Meisterschaft in Historischer Kampfkunst. Schon jetzt haben sich Könner aus ganz Europa, den USA und Südafrika angemeldet. Weitere dürften noch folgen: "Die Nachfrage ist größer als vor zwei Jahren", freute sich Spartenleiterin Sandra Richards. Diesmal seien sogar Frauen dabei, die in Schutzkleidung und mit Schwert und Degen kämpfen wollen.

    Viel Lob gab es für Sebastian Möller, der die Ju Jutsu-Sparte leitet. In der recht seltenen Art der Selbstverteidigung hat sich der Apelerner Marcel Madretzki den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften erkämpft. Damit ist er ein Vorbild für junge Mitglieder. Bei den Erwachsenen wünscht sich Möller ein wenig mehr Trainingsfleiß. Jugendwartin Patricia Köper hat mit jetzt 290 Kindern und Jugendlichen einen "steigenden Trend" im TuS ermittelt und sieht den Verein unter den zehn größten im Kreisgebiet. Noch gebe es hier die Sorgen anderer Kommunen nicht, in denen Schulen mit Ganztagsunterricht bestünden: "Dort haben es die Vereine sehr viel schwerer."

    Etliche Mitglieder konnten für lange Traue ausgezeichnet werden: Nicole Liedtke, Helmut Liedtke, Nils Schünemann, Bernd Leifheit, Michael Kellermann, Daniel Ahnefeld, Sascha Ahnefeld nach 25 Jahren, Helmut Ahnefeld, Dietmar Janisch und Wolfgang Plath nach 40, Hans Janisch nach 50 sowie Friedrich Bake, Friedel Schütte, Heinrich Grupe und Hubertus Lober sogar nach 60 Jahren.

    Heiko Struckmeier wurde ebenso wiedergewählt wie Kassenwart Nils Mädler, Sozialwart Reemtsma und Jugendwartin Köper. Dem Ehrenrat gehören Heinrich Oppenhausen, Hans Grupe und neu Friedel Schütte an. Neu in den Vorstand kam außerdem Eva Zur Horst als zweite Kassenwartin. Zur Horst tritt außerdem die Nachfolge von Kirsten Geißler in der Aerobic-Sparte an. Bestätigt wurden ferner Gerd Kölling und Peter Schütte (Fußball), Sebastian Möller (Ju Jutsu), Doris Weihe (Turnen) und Sandra Richards (Kampfkunst). Foto: al

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