STADTHAGEN (ih). Das beleuchtete Stopfei ist nur eine Erfindung von einem der größten Staatsmänner der Bundesrepublik Deutschland. Konrad Adenauer war ein Wegbereiter des geeinten Europa, in dem es seit mehr als 50 Jahren keinen Krieg mehr gegeben hat.
Christopher Beckmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung referiert zum Auftakt der Ausstellung über einen der Väter Europas.
In einer Ausstellung am Ratsgymnasium Stadthagen sehen die Schüler derzeit, was Adenauer gemeinsam mit seinen Weggefährten initiiert hat. Einen Staatenverbund, der noch immer wächst und sich neben der Friedenssicherung viele weitere Themen auf die blaue Fahne mit den gelben Sternen geschrieben hat.
Karl-Heinz Oermann, Fachobmann Politik, sagte zur Eröffnung der Ausstellung vor den Schülern des zehnten Jahrgangs, dass das RGS eine Europaschule sei. Dieses Thema solle nicht nur auf Briefbögen und über dem Eingang prangen. Europa müsse man sich auch erarbeiten. Oermann hatte die Schüler im Vorfeld der Ausstellung befragt, was Europa für sie bedeute. Von der Erleichterung im Urlaub über das Wissen um die Mitgliedschaft Deutschlands in der EU bis hin zu sportlichen Ereignissen reichten die Antworten der Jugendlichen.
Mit der Ausstellung "Konrad Adenauer und die europäische Integration" steigen die Schüler in die Anfänge des Staatenbundes ein, lernen mit Konrad Adenauer einen der Väter Europas kennen. Zum Auftakt hielt Christopher Beckmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad Adenauer Stiftung, einen Vortrag für die Schüler. Und berichtete von einem Staatsmann, der für heutige Verhältnisse eigentlich erst als "alter Knacker" Bundeskanzler geworden sei. Doch gerade sein großer Erfahrungsschatz habe ihn befähigt, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Vom Kaierreich bis zu den Vorbereitungen auf die Mondlandung erlebte Adenauer Umwälzungen im Land, Machtmissbrauch und Menschenleid.
Er hatte sich beispielsweise in seiner Zeit als Bürgermeister von Köln gegen die Nationalsozialisten ausgesprochen. "Da könnt Ihr Euch denken, dass er später nicht besonders beliebt war," so Beckmann. Adenauer habe sich in sein Haus und in seinen Garten zurückgezogen. "Fragt mal Eure Großeltern. Adenauer war ein großer Rosenkenner," so Beckmann. Und er hat Dinge erfunden. Wie das beleuchtete Stopfei. Dadurch seien die dünnen Stellen in den Socken besonders deutlich hervorgetreten und die Hausfrau habe gewusst, wo sie die Fäden wieder miteinender verweben musste. Ein wenig vielleicht wie Adenauer selbst, dem es gemeinsam mit anderen Müttern und Vätern gelungen ist, die löchrigen Stellen in Europa miteinander zu verbinden und zu einem starken und sicheren Verbund zu machen.
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